Sprache ist das Wesen der menschlichen Kommunikation – darüber machen wir uns verständlich,
tauschen uns aus, lernen voneinander. Sie ist seit jeher dem Wandel unterworfen und
passt sich an – an Trends, gesellschaftliche Strömungen und den sich ändernden Diskurs.
Ganz aktuell geschieht dies im Zusammenhang mit den Diskussionen rund um diskriminierungssensible
Sprache. Ziel ist es, eine Sprache zu wählen, die niemanden ausgrenzt – unabhängig
von Geschlecht, Religion, Herkunft oder Nationalität. Wie dies am besten gelingt,
dazu gibt es unterschiedliche Ansichten.
Besonders augenfällig wird die diskriminierungssensible Sprache beim Thema „Gendern“.
Die Diskussionen, die sich oft am „Gender-Sternchen“ festmachen, werden derzeit sehr
dynamisch und polarisierend geführt. Auch unsere Zielgruppen, Herausgebergremien,
Autorenschaft und Mitarbeitende beschäftigen sich mit der Frage nach dem richtigen
Weg, bringen unterschiedliche und zum Teil konträre Sichtweisen ein.
Fest steht, dass kaum jemand darum herumkommt, sich diesem Thema zu stellen. Wir als
Medienunternehmen, das tagtäglich mit Sprache arbeitet, stehen in diesem Zusammenhang
besonders in der Verantwortung. Einige wenige unserer Zeitschriften tragen derzeit
eindeutig geschlechtsspezifische Titel. Dazu gehört auch „Der Nuklearmediziner“. Im
engen Austausch mit dem Vorstand des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner (BDN),
dessen Organ die Zeitschrift ist, sowie den Herausgebern haben wir überlegt, ob und
welchen geschlechtsneutralen Titel wir stattdessen künftig nutzen könnten: Wir haben
uns für einen aus unserer Sicht sehr passenden – passenderen Titel als bisher – entschieden:
Angewandte Nuklearmedizin.
Uns ist bewusst, dass es Nutzerinnen und Nutzer der Zeitschrift geben wird, die das
gut finden werden und andere, die das ablehnen. Beide Sichtweisen und Positionen respektieren
wir. Trotzdem: Uns erschien es mit Blick auf die gesamten gesellschaftlichen Entwicklungen
keine Option, nichts zu tun.
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich möglichst viele von Ihnen mit dem neuen Titel
anfreunden und mindestens so gut – wenn nicht sogar besser – identifizieren könnten
als mit dem bisherigen. Eines können wir Ihnen versprechen: Ob „Der Nuklearmediziner“
oder „Angewandte Nuklearmedizin“ – unser größtes Anliegen bleibt es auch weiterhin,
Ihnen allen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort genau die Informationen zur Verfügung
zu stellen, die Sie für Ihre Arbeit benötigen.
Viel Freude bei der Lektüre!
Ihr
Team der „Angewandte Nuklearmedizin“