Lindström U.
et al.
Anterior uveitis in patients with spondyloarthritis treated with secukinumab
or tumour necrosis factor inhibitors in routine care: does the choice of
biological therapy matter?.
Ann Rheum Dis 2021;
80: 1445-1452
Eine Therapie mit Secukinumab, einem IL-17i, erwies sich im Vergleich zu einer
Behandlung mit monoklonalen TNFi mit einem höheren Risiko für
die Entwicklung einer AU assoziiert. Im Rahmen dieser retrospektiven
Beobachtungsstudie untersuchten die Forscher in Schweden Patienten mit SpA, die
entweder mit Secukinumab oder TNFi behandelt wurden, basierend auf prospektiv
erhobenen Daten aus vier nationalen Registern. Alle Patienten mit einer Diagnose
von ankylosierender Spondylitis (AS) oder einer undifferenzierten SpA, die
zwischen Januar 2015 und Dezember 2018 mit Secukinumab oder einem TNFi
(Adalimumab, Certolizumab, Etanercept, Golimumab oder Infliximab) behandelt
wurden, schlossen die Experten in die Studie ein. Die Forscher prüften
für jeden Patienten, ob in der Vergangenheit eine inflammatorische
Darmerkrankung oder eine Psoriasis diagnostiziert und behandelt wurde. Die
Nachbeobachtung für jede Behandlung begann mit dem Datum des
Behandlungsbeginns und endete mit dem ersten der folgenden Ereignisse: Abbruch
der Behandlung, Ende der Studie am 31. Dezember 2018, Tod oder Auswanderung. Als
primären Endpunkt betrachteten die Wissenschaftler die Rate der
AU-Diagnosen in der ambulanten augenärztlichen Versorgung pro 100
Patientenjahre (PY).
Die Wissenschaftler schlossen 3616 Patienten mit 4851 Behandlungsstarts in die
Studie ein. 456 Behandlungen erfolgten mit Secukinumab, 4395 mit TNFi. Insgesamt
21% der Patienten wiesen in den vergangenen 10 Jahren vor der Studie
eine AU auf. Von diesen Patienten wurden 18% mit Secukinumab,
32% mit Adalimumab und 14% mit Etanercept behandelt. Zwischen
den medikamentösen Therapien zeigten sich große Unterschiede in
Bezug auf eine neu auftretende AU, wobei die Behandlung mit Adalimumab mit
0,5% die niedrigste und Secukinumab mit 1,3%, Certolizumab mit
1,6% und Etanercept mit 1,2% die höchste
Häufigkeit neu auftretender AU aufwiesen. Eine
Sensitivitätsanalyse zeigte, dass unter einer Etanercept-, Secukinumab-
und Golimumab-Behandlung im Vergleich zu einer Infliximab- und
Adalimumab-Behandlung signifikant höhere AU-Inzidenzen auftraten.
Die Ergebnisse zeigen, dass monoklonale TNFi im Vergleich zu Etanercept und
Secukinumab die wirksamere Wahl zur Vermeidung einer anterioren Uveitis und
wiederkehrenden Schüben bei SpA-Patienten darstellen, so die
Autoren.
Dr. Maddalena Angela Di Lellis, Tübingen