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DOI: 10.1055/a-1737-4306
Zielgerichtete Anamnese und Diagnostik bei Uveitis
Article in several languages: deutsch | English

Zusammenfassung
Uveitis ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher intraokularer Entzündungen. Dabei variieren die zugrunde liegenden Ätiologien sehr stark in Abhängigkeit vom Subtyp der Uveitis, vor allem vom anatomischen Schwerpunkt. Die Hauptformen der anterioren Uveitis stellen die akute fibrinöse unilaterale Verlaufsform, häufig mit dem HLA-B27-Haplotyp assoziiert, und die granulomatöse Entzündung, typischerweise im Zusammenhang mit einer Sarkoidose oder einer Herpesinfektion, dar. Die intermediäre Uveitis ist meistens idiopathischer Natur, kann jedoch auch mit einer Multiplen Sklerose oder einer Sarkoidose assoziiert sein, während bei Patienten nach dem 45. Lebensjahr auch an ein vitreoretinales Lymphom als Masquerade-Syndrom gedacht werden muss. Die Uveitis posterior wiederum, und ähnlich auch die retinale Vaskulitis und Panuveitis, haben eine sehr breite ätiologische Vielfalt, die aber ebenso befundorientiert eingegrenzt werden kann. So haben Retinitiden häufig eine infektiöse Genese (Toxoplasma und Viren der Herpesgruppe), während es sich bei Chorioiditiden häufig um spezifische, vermutlich autoimmune Entitäten handelt, wobei auch hier Infektionen, z. B. Tuberkulose, zugrunde liegen können. Anamnese und Labordiagnostik sollten bei Patienten mit Uveitis daher maßgeschneidert und orientiert am anatomischen Schwerpunkt der Entzündung (Uveitis anterior, intermedia, posterior oder Panuveitis) und dem klinischen Bild (z. B. granulomatös vs. nicht granulomatös) erfolgen.
Publication History
Received: 22 November 2021
Accepted: 23 December 2021
Article published online:
23 March 2022
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