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DOI: 10.1055/a-1746-6918
Ergotherapie, mein Schatz
So liebevoll bezeichne ich die Profession, die mir in den letzten Jahren derart ans Herz gewachsen ist. Die Ergotherapie verdient das, auch wenn möglicherweise diejenigen Kolleg*innen mit der Sachbrille auf der Nase leicht die Augen verdrehen.
„Wir sollten unseren Schatz nicht plündern, sondern erstrahlen lassen.“
Das Funkeln der Juwelen und Goldstücke ist allerdings nicht für die Ewigkeit gemacht. Man muss Dinge immer wieder hinzufügen, restaurieren, beiseitelegen oder an bestimmten Stellen nachpolieren. Das funktioniert nicht automatisch. Wir alle sind gefragt und verpflichtet, daran mitzuwirken, die Ergotherapie weiterzuentwickeln und sie in ihrem Glanz erstrahlen zu lassen.
Sich selbst und seine Geschichten in der Öffentlichkeit darzustellen scheint der Zeitgeist zu sein und eine tolle Gelegenheit, für unseren Beruf zu werben. Wenn man nicht manchmal das Gefühl hätte, die Ergotherapie diente allenfalls als Aufhänger, um vor allem das eigene Business zu verkaufen. Natürlich ist es essenziell, angemessenes Geld zu verdienen – meinen Schatz dafür zu plündern ist allerdings kein kluger Schachzug! Sonst bleibt nicht viel übrig, wenn wir dabei vergessen, den Beruf weiterzuentwickeln.
So halte ich an meiner Hoffnung und meinem Ehrgeiz fest, dass sich die Ergo-Community der Verantwortung gegenüber ihrer Profession immer wieder bewusst wird, um in unseren Schatz zu investieren und ihn strahlen zu lassen.
Ihr
Michael Schiewack
Publication History
Article published online:
31 March 2022
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