Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-1797-0145
Editorial
Die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Patientenversorgung und patientenortientierten wissenschaftlichen Kooperationen am Universitätsklinikum Würzburg dienten als Ausgangspunkt für die Gestaltung des Themenhefts „Haut und Rheuma“. Die Haut stellt neben den Gelenken eine der häufigsten Manifestationsorte rheumatisch-entzündlicher Erkrankungen dar. Nicht selten tragen spezifische kutane Befunde, welche relativ unkompliziert der zusätzlichen histopathologischen Befundung zugänglich sind, entscheidend zur Diagnose bei. Aufgrund dieser großen rheumatologisch-dermatologischen Schnittmenge an Erkrankungen wurden in dieser Ausgabe namhafte Experten von den Herausgebern gebeten zu zentralen autoimmunologischen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen Stellung zu nehmen.
#
Frau Worm aus Berlin hat maßgeblich an der Erstellung der deutschen Leitlinie zur Therapie des kutanen Lupus erythematodes mitgewirkt. Sie stellt in ihrem Artikel die verschiedenen Manifestationen des Lupus an der Haut dar, die teils ebenso beim systemischen Lupus erythematodes auftreten können.
Hinter dem Begriff Sklerodermie verstecken sich die klinisch und prognostisch unterschiedlichsten Krankheitsbilder, die mit „harter Haut“ also kutaner Sklerose einhergehen. Kolleg*innen der Universitätshautklinik Köln – dem zentralen Standort des Deutschen Registers für Systemische Sklerodermie – geben eine exzellente Übersicht zu diesem Thema.
Im klinischen Alltag ist die Abgrenzung von Vaskulitis und Vaskulopathie der Haut alles andere als trivial. Kolleg*innen aus Münster geben in ihrem Artikel einen umfassenden Überblick über rein kutane Krankheitsbilder als auch kutane Gefäßerkrankungen bei systemischen Erkrankungen.
Im Artikel der Würzburger Kolleg*innen um Frau Schmieder wird das Pyoderma gangraenosum als komplexes Krankheitsbild beschrieben, das wie wenige andere ein gut abgestimmtes Therapieregime mit lokalen und systemischen Maßnahmen erforderlich macht.
Die systemische Therapie der Psoriasis weist durch Zulassung mehrerer hochpotenter Medikamente in den letzten Jahren eine große Breite auf. Viele dieser Substanzen werden erst im zweiten Schritt in die Rheumatologie übernommen, weswegen sich die Betrachtung der neuen Substanzen für die/den Rheumatolog*in sehr lohnt. Aber auch die lokale Therapie kann eine systemische Therapie wertvoll ergänzen. Herr Zink und Kolleg*innen aus München stellen diese Krankheitsgruppe in einem hervorragenden Übersichtsartikel dar.
Frau Benoit und Kolleg*innen aus Würzburg berichten über den neuesten Stand zu den blasenbildenden Autoimmunerkrankungen, wobei neben Rituximab auch Substanzen besprochen werden, die in der Rheumatologie nicht geläufig sind und spannende Wirkmechanismen aufweisen.
Die immunonkologische Therapie mit Checkpointinhibitoren hat einerseits zu einer Revolution in der Onkologie geführt, andererseits stellen autoimmune Nebenwirkungen unter anderem der Haut in Diagnostik und Therapie erhebliche interdisziplinäre Herausforderungen dar. Frau Grän und Herr Schilling aus Würzburg haben schon seit langem eine ausgewiesene Expertise in der immunonkologischen Therapie des malignen Melanoms und geben diese in ihrem Artikel wieder.
An dieser Stelle sei auch ausdrücklich dem Klinikdirektor der Universitätshautklinik Würzburg Herrn Goebeler gedankt, der die Gestaltung und Ausarbeitung des Themenhefts in mehrfacher Hinsicht entscheidend unterstützt hat.
Wir hoffen, dass es uns in dieser Ausgabe gelungen ist einen Überblick über praxisrelevante dermatologisch-rheumatologische Krankheitsbilder zu vermitteln und wünschen allen Lesern viel Spaß bei der Lektüre.
#
Korrespondenzadresse
Publication History
Article published online:
11 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany