Zusammenfassung
Hintergrund Mechanismen und Prävention des Failed-Back-Surgery-Syndroms sind im klinischen Kontext kaum bekannt. Tierexperimentell konnte gezeigt werden, dass Laminektomien das
Wachstum von mutmaßlich nozizeptiven peptidergen Afferenzen in der Dura mater lumbalis von Ratten induziert.
Ziel Evaluierung, ob die postoperative Anwendung einer Polycaprolacton-Polylactid-Membran (Mesofol) die sensorische Hyperinnervation hemmt.
Material/Methoden Erwachsene Lewis-Ratten wurden in 3 Gruppen unterteilt: Kontrolle (keine Manipulation), Laminektomie und Laminektomie + Mesofol. Sechs Wochen postoperativ wurden
die Durae entfernt, CGRP- und SP-haltige Afferenzen immunhistochemisch markiert und deren Innervierungsdichte bestimmt.
Ergebnisse In den Kontrollen wurden die CGRP- und SP-positiven Neurone überwiegend in den ventralen, jedoch nur spärlich in den dorsalen Abschnitten der jeweiligen Dura gefunden.
Nach Laminektomie nahm ventral die Anzahl der immunpositiven Afferenzen signifikant zu, was in einem dichten Netzwerk von Nervenfasern resultierte. In den dorsalen Regionen wurde ebenfalls
eine Zunahme immunpositiver Nervenfasern sowie neuronales Aussprossen und Wachstum beobachtet. Das Bedecken der Durae mit Mesofol nach Laminektomie hatte keinen signifikanten Einfluss auf
das Nervenfaserwachstum.
Schlussfolgerung Die Verwendung von Mesofol konnte den Laminektomie-induzierten Dichteanstieg der peptidergen Afferenzen weder verhindern noch signifikant herabsetzen.
Schlüsselwörter Laminektomie - biologisch abbaubare Membran - Mesofol - CGRP-/SP-immunpositive Nervenfasern - Schmerzen nach Rückenoperation