Der Ausbruch der Covid-19(Coronavirus Disease 2019)-Pandemie Ende 2019 in Wuhan erfasste
sämtliche Sektoren des öffentlichen Lebens und brachte beispiellose Einschränkungen
mit sich. Hohe Infektions- und Sterberaten führten zu flächendeckenden Lockdowns.
In einer Studie mit 10 121 Teilnehmer*innen aus 67 Ländern konnte belegt werden, dass
der Körpermasseindex während der Lockdowns signifikant anstieg [2]. Altersübergreifend kam es dabei zu einer 30 %igen Verringerung der körperlichen
Aktivität.
Das Training von Athlet*innen, die während des Lockdowns weitertrainierten, beinhaltete
vor allem körpereigene Übungen sowie Herz-Kreislauf-Training und war somit vorwiegend
auf gesundheitsbezogene Aspekte fokussiert [3]. Die spezifischen Trainingsinhalte traten aufgrund räumlicher und logistischer Einschränkungen
in den Hintergrund. Die Abwesenheit von Wettkämpfen reduzierte zusätzlich die Motivation.
Anhand einer Befragung von 95 überwiegend Freizeitsportler*innen in Deutschland konnte
gezeigt werden, dass Frauen weniger motiviert waren zu trainieren als Männer [1].
In diesem Heft werden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Therapie und Training
aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Simon Haunhorst und seine Mitautoren stellen
die klinischen Manifestationen von Long Covid aus sportmedizinischer Sicht dar. Dabei
geht es nicht nur um die Symptomatik, sondern auch um die Auswirkungen auf die körperliche
Leistungsfähigkeit. Im zweiten Fokusbeitrag von Professor Werner Krutsch und Kollegen
wird das Hygienekonzept gegen das SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus
2) im Fußball vorgestellt. Um den Trainings- und auch den Spielbetrieb schnellstens
wieder zu ermöglichen, war das medizinische Personal einschließlich der (Sport-)Physiotherapeut*innen
in dieser Zeit besonders gefordert. Dass die Pandemie nicht nur die physische Gesundheit
und Leistungsfähigkeit beeinflusst, sondern auch die psychische Verfassung und Leistungsbereitschaft
von Sportler*innen tangiert, macht die Arbeitsgruppe um PD Sylvain Laborde zum Schwerpunkt
in ihrem Beitrag. Sie geben Hinweise, mit welchen sportpsychologischen Techniken Sportler*innen
bei der Bewältigung von psychischen/mentalen Beeinträchtigungen unterstützt werden
können. Der Artikel von Professor Joachim Latsch schließlich befasst sich mit „Sport
und Atemwegserkrankungen“ in allgemeiner Hinsicht, wobei auch hier das Thema Corona
nicht unerwähnt bleiben kann.
Wir wünschen allen Leser*innen viel Spaß beim Lesen dieses Themenheftes.