Zeitschrift für Phytotherapie 2022; 42(04): 187-188
DOI: 10.1055/a-1857-9089
Forschung kompakt

Amla gegen COVID-19?

In einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie wurde von iranischen Forschern untersucht, ob der zusätzliche Einsatz von Phyllanthus emblica (Amla) bei COVID-19-Erkrankten einen Nutzen zeigt. In der Einleitung wird nur recht pauschal der mögliche Nutzen der in Asien vielfältig traditionell genutzten Amla pharmakologisch begründet mit den „anti-inflammatory, nootropic, antioxidant, anticancer, adaptogenic, anti-diabetic, antimicrobial, antiviral, as well as immunomodulatory effects besides preserving the vitality of the human cells“.

Mit der Fallzahl von 30 Patienten pro Gruppe sollen 3 (!) Hypothesen einer Add-on-Therapie mit Amla geklärt werden: Erstens die Änderung des PCR-Testergebnisses zwischen Tag 0 und Tag 10, zweitens ob es einen Einfluss auf die Symptome und drittens auf die Laborparameter gibt. Diese sind jedoch nicht klar spezifiziert und weiterhin taucht beim Studiendesign auch die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus als weiterer wichtiger Parameter auf. Weiter unten (Abschnitt 2.5) werden jedoch alle Symptome und weiteren Parameter als sekundäre Parameter bezeichnet.

Als Einschlusskriterien galten 1 positiver RT-PCR-Test für COVID-19, eine Lungenaffektion im Thorax-Bild und Hospitalisierung mit Fieber>38°C, Atemfrequenz>24 und Husten innerhalb von 8 Tagen nach Krankheitsausbruch. Ausschlusskriterien waren eine Ablehnung der Teilnehmer durch den Arzt sowie schwere Nieren- und Lebererkrankungen, Allergien gegen Amla, Schwangerschaft oder Stillen, Verlegung in ein anderes Krankenhaus in den nächsten 72 Stunden, experimentelle Vorbehandlungen oder Einnahme von ACE-Hemmern sowie ein WHO-COVID-19-Score>6.



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Article published online:
08 September 2022

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