Laryngorhinootologie 2022; 101(09): 696
DOI: 10.1055/a-1871-6649
Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde der LRO,

Andreas Dietz

ich freue mich, Ihnen nunmehr die September-Auflage der LRO präsentieren zu dürfen. Ich hoffe, Sie hatten alle sehr schöne Sommerferien mit wunderbaren Reisen und Eindrücken und seit Langem mal wieder COVID-unabhängige Reiselust. Auch ist es schön zu sehen, dass der September von vielen Veranstaltungen in Präsenz geprägt sein wird und hoffentlich die von Herrn Lauterbach prognostizierten stärkeren Einschränkungen auch im Herbst und Winter ausbleiben werden.

Wie auch immer, die LRO verspricht wunderbare Ablenkung mit hochinteressanten Themen, wobei der Einstieg über die Diskussion von 3 internationalen interessanten Publikationen zum verrukösen Mundhöhlenkarzinom, zum Rezidivrisiko nach Operation von Vestibularisschwannomen sowie zur Herpesvirus-assoziierten Nasopharyngitis realisiert wird. Adrian Münscher, Richard Kessing und Olaf Ebeling haben wertvolle Kommentare zu den Publikationen geliefert. Tadeus Nawka berichtet in der Rubrik Sehen und Verstehen zur „Spasmodischen Dysphonie vom Adduktortyp“, und Malin Miksch und Kollegen legen eine sehr schöne Übersicht zur sonografischen Diagnostik tonsillärer Abszesse vor. Frank Wilde und Alexander Schramm legen eine interessante Übersichtsarbeit zu den „Prinzipien der Osteosynthese im Bereich des Gesichtsschädels“ vor.

Sehr bemerkenswert ist eine von den Freiburger Kollegen um Iva Speck vorgelegte Originalarbeit zum Thema „Eine virtuellen HNO-Ambulanz in der Lehre während der COVID-19-Pandemie“. Hierbei wurde die Aufgabe relativ gut gelöst, trotz des Wegfalls von Praktika in Präsenz, ein komplettes und hochqualitatives Curriculum in der HNO-Lehre aufrechtzuerhalten. In der vorliegenden Arbeit wird die virtuelle HNO-Ambulanz in ihrer Form dargestellt und evaluiert. Der hohe Lernerfolg gibt der wertvollen Initiative weiteren Auftrieb, der möglicherweise sogar auch nach COVID genutzt werden kann. Nachvollziehbar verweisen die Autoren darauf, dass die virtuelle HNO-Ambulanz nur die fehlende praktische Ausbildung überbrücken und in Zukunft ggf. als zusätzliche Vorbereitung auf eine Famulatur genutzt werden kann, aber definitiv nicht die Ausbildung in Präsenz am Patienten in realen Krankenhäusern bzw. Krankenversorgungseinrichtungen ersetzen kann. Eine weitere Originalarbeit aus der Leipziger Klinik beschäftigt sich mit der spezifischen Anwendung von „Pembrolizumab und Cetuximab als therapeutische Optionen für adenoidzystische Karzinome des Kopf-Hals-Bereiches“, deren Lektüre ich sehr gerne empfehlen will.

In der Rubrik Der interessante Fall lernen wir über eine „Raumforderung der Nasennebenhöhlen mit Blutungskomplikationen der Arteria carotis interna“ und „Zum schwierigen Atemweg mit Tracheostoma“. Tilmann Brusis schreibt in der Rubrik Gutachten und Recht zu „Fehlern bei der Begutachtung von Vestibularisstörungen“ und ebenso aus unserem Hause erfolgt der 2-teilige Facharztweiterbildungsbeitrag zum „Weichgewebssarkom im Kopf-Hals-Bereich, Teil I“. Den Abschluss findet das Heft in vertrauter Weise mit den „Fragen für die Facharztprüfung“ und mit einem Lehrbuchauszug von Simmen und Jones zur „Eröffnung von Retropharyngealabszessen“.

Ich wünsche Ihnen allen einen wunderbaren Spätsommer und viel Lesevergnügen.

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. med. Andreas Dietz

Schriftleitung



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
30. August 2022

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