NOTARZT 2022; 38(05): 281-287
DOI: 10.1055/a-1894-2973
Zusatzweiterbildung Notfallmedizin

Präklinische Behandlung des Schädel-Hirn-Traumas von Kindern und Jugendlichen

Aktuelle LeitlinienempfehlungenPreclinical Treatment of Craniocerebral Trauma in Children and AdolescentsCurrent guideline recommendations
Markus Stuhr
1   Abteilung für Anästhesie, Intensiv-, Rettungs- und Schmerzmedizin, BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Deutschland
,
Harald Genzwürker
2   Klinik für Anästhesiologie, Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH, Mosbach, Deutschland
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Beim Schädel-Hirn-Trauma (SHT) im Kindes- und Jugendalter bestehen im Vergleich zum SHT des Erwachsenen anatomische und physiologische Unterschiede. Bei der präklinischen Versorgung stellt die neurologische Beurteilung von Kindern eine besondere Herausforderung dar. Ziel der präklinischen Therapie ist die Vermeidung von Sekundär- und Folgeschäden. Dieser Artikel stellt neben der Pathophysiologie die wesentlichen Empfehlungen für die präklinische Diagnostik und Therapie der S2k-Leitlinie „Das Schädel-Hirn-Trauma im Kindes- und Jugendalter“ von 2022 [1] dar.

Kernaussagen
  • Leitlinien und standardisierte Protokolle sollten eingesetzt werden, um das Outcome des schweren Schädel-Hirn-Traumas beim Kind zu verbessern.

  • Hauptziel der präklinischen Therapie ist die Vermeidung von Sekundär- und Folgeschäden.

  • Die präklinischen Maßnahmen dienen der Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen sowie einer Normotension, Normoxie, Normokapnie und Normothermie.

  • Kinder und Jugendliche mit einem mittelschweren oder schweren SHT sollten primär in ein Zentrum mit (kinder)neurochirurgischer und pädiatrisch-intensivmedizinischer Kompetenz eingewiesen werden.

  • Für den Transport über weitere Strecken sollte möglichst frühzeitig an die Alarmierung eines Rettungshubschraubers gedacht werden.



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Article published online:
10 October 2022

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