Particularly in aesthetic surgery continuing education as a specialist is a quality
criterion for the best possible treatment, where specialists in plastic surgery with
many years of training often compete with medical doctors who have no further
training as specialists, specialists whose continuing education is limited to very
specific body regions and specialists from other surgical disciplines who do not
require plastic surgery operations in their respective training catalogues.
Aesthetic surgery is a temptation for many who learn basic techniques and principles
in weekend courses but do not have experienced knowledge of specialised techniques.
As a result, alternative procedures, or more complex treatment methods can often not
be offered, in addition to a lack of experience in the management of complications
of any kind. A large number of court cases are the result, in which the standard of
the specialist and the continuing education of the defendant play an increasingly
important role.
Patients are often not aware of this issue in advance, and the unprotected name
“cosmetic surgeon” or other similar terms too often conceal someone
without the best possible further training in the specialist field. With its
position paper published in this issue, ESPRAS has set itself the goal of constantly
improving patient protection and training in the field of plastic surgery in Europe,
of increasing awareness of medical professionals and the public about this
increasing problem, and of improving jurisdiction in the sense of patient
protection, thus also creating a reference point for national societies for plastic
surgery.
Munich, July 2022
Riccardo Giunta
Liebe Leserinnen und Leser,
im vorliegenden Heft hat sich die European Society of Plastic, Reconstructive and
Aesthetic Surgery (ESPRAS) mit der Qualität der Weiterbildung zum Facharzt
für Plastische Chirurgie in Europa in Form eines „ESPRAS
Survey“ beschäftigt. Eine Übersicht der hohen
Qualitätskriterien die in allen Ländern notwendig sind, um eine
Facharztweiterbildung im Fachgebiet Plastische und Ästhetische Chirurgie
erfolgreich abzuschließen werden übersichtlich und detailliert
zusammengefasst. Die Facharztweiterbildung umfasst in Europa ähnlich wie in
Deutschland in der Regel Weiterbildungsinhalte in allen Körperregionen, eine
mehrjährige Weiterbildungszeit von etwa 6 Jahren, eine Rotation auf die
Intensivstationen zur Versorgung kritisch Kranker sowie Operationskataloge und
Facharztprüfungen.
Gerade in der Ästhetischen Chirurgie, wo Fachärzte für
Plastische Chirurgie mit langjähriger Weiterbildung oft mit Ärzten
ohne Facharztweiterbildung, Fachärzten deren Weiterbildung auf ganz
spezielle Körperregionen begrenzt ist und Fachärzten anderer
chirurgischer Fachgebiete, die in den jeweiligen Weiterbildungskatalogen keine
plastisch-chirurgischen Operationen einfordern, ist die Facharztweiterbildung ein
Qualitätskriterium für die bestmögliche Behandlung.
Ästhetische Chirurgie stellt hier eine Verlockung für Viele dar, die
sich in Wochenendkursen einfache Techniken aneignen, aber nicht über
Erfahrungen spezialisierter Techniken verfügen. Dadurch können
alternative Verfahren, aufwändigere Behandlungsverfahren oft nicht angeboten
werden und es bestehen auch sehr wenig Erfahrungen im Management von Komplikationen
jedweder Art. Eine Vielzahl von Gerichtsverfahren ist die Folge, in denen immer mehr
auch der Facharztstandard und die Weiterbildung des Beklagten eine Rolle spielt.
Den Patienten ist diese Thematik zu oft vorab nicht bewusst, so dass sich unter dem
ungeschützten Namen „Schönheitschirurg“ oder
anderen, ähnlichen Begriffen zu oft jemand ohne die bestmögliche
Weiterbildung im Fachgebiet verbirgt. Die ESPRAS hat sich mit Ihrem in diesem Heft
publizierten Positionspapier zum Ziel gesetzt, den Patientenschutzes in der
Plastischen Chirurgie und die Weiterbildung im Fachgebiet Plastische Chirurgie in
Europa ständig zu verbessern, über diese Problematik die
Ärzteschaft und die Öffentlichkeit aufzuklären sowie die
Rechtsprechung im Sinne des Patientenschutzes zu verbessern und damit auch einen
Referenzpunkt für nationale Gesellschaften zu schaffen.
München, im Juli 2022
Riccardo Giunta