Zusammenfassung
Einleitung Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu einem ärztlichen Nachwuchsmangel.
Ziel dieser Arbeit ist es, aus den von der Bundesärztekammer (BÄK) veröffentlichten
Ärztestatistiken der letzten 25 Jahre die Entwicklung und den aktuellen demografischen
Status der Nuklearmedizin in Deutschland darzustellen und deren Konsequenzen aufzuzeigen.
Materialien und Methoden Die seit 1996 von der BÄK jährlich veröffentlichten Zahlen der ärztlichen Versorgung
in Deutschland wurden systematisch im Hinblick auf die Altersentwicklung und die Geschlechterverteilung
in den Fächern Nuklearmedizin, Radiologie und Strahlentherapie zusammengefasst und
mit einer deskriptiven Statistik ausgewertet.
Ergebnisse Die Anzahl der berufstätigen Fachärzt*innen hat sich von 1996–2021 in der Nuklearmedizin
um 114% erhöht mit einer deutlichen Verschiebung der Altersstruktur in die älteren
Altersgruppen: 2021 lag der Anteil der Ärzt*innen unter 40 Jahren bei 13,0% in der
Nuklearmedizin und bei 21,0% in der Radiologie und derjenige Anteil über 60 Jahren
bei 27,1% in der Nuklearmedizin und bei 22,3% in der Radiologie. Der Anteil an Frauen
lag im Jahr 2021 in der Medizin insgesamt bei 48,5%, in der Nuklearmedizin, Radiologie
und Strahlentherapie bei 34,4%, 37,1% bzw. 48,0%.
Schlussfolgerungen Die Fachärzt*innen in der Nuklearmedizin sind 2021 deutlich älter als diejenigen
in der Strahlentherapie und Radiologie, und der Anteil von Frauen ist unterdurchschnittlich.
Wenn die Nuklearmedizin als eigenständiges Fach ihrer klinischen Verantwortung gerecht
werden will und eigenständig bestehen bleiben möchte, müssen die Bemühungen vor allem
um den weiblichen medizinischen Nachwuchs in der nuklearmedizinischen Gemeinschaft
eine maximale Priorität bekommen.
Schlüsselwörter
Nachwuchs - Diversität - demografischer Wandel - Zukunft der Nuklearmedizin - Gender