MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(04): 174
DOI: 10.1055/a-1919-4175
Forschung kompakt

Effekt von Therapien bei Hyperkyphose

Eine thorakale Hyperkyphose kann genetisch bedingt sein und wird mit zugrundeliegenden Pathologien wie M. Scheuermann und Osteoporose in Verbindung gebracht. Viele Fälle sind jedoch idiopathisch oder altersbedingt. Es besteht eine Vielzahl an Behandlungen, die darauf abzielen, eine Hyperkyphose bei Erwachsenen zu reduzieren, dadurch die Körperhaltung zu verbessern und mögliche Komplikationen zu verringern.

Um die Wirksamkeit dieser Behandlungen zu untersuchen, führten die Forschenden eine systematische Literaturrecherche mit Metaanalyse durch. Sie schlossen 23 Studien in ihre Auswertung ein und konnten die Daten von fünf Studien für eine Meta-Analyse nutzen.

Die Ergebnisse liefern Hinweise darauf, dass strukturierte Übungsprogramme als Behandlungsoption zur Verringerung der thorakalen Hyperkyphose sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Erwachsenen in Betracht gezogen werden sollten. Die Evidenz hierzu ist von geringer bis mittlerer Qualität. Die Forschenden fanden eine Studie von geringer Qualität, die die Wirksamkeit des mindestens dreimonatigen Tragens einer Rückenorthese bei älteren Teilnehmer*innen nachwies. Sie fanden Evidenz von geringer Qualität, dass bei älteren Erwachsenen auch eine Versteifung in Betracht gezogen werden kann. In einer der analysierten Studien wurde die Wirksamkeit einer multimodalen Versorgung bei jüngeren Teilnehmer*innen nachgewiesen.

Arne Vielitz



Publication History

Article published online:
12 September 2022

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