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DOI: 10.1055/a-1926-7787
Polypharmazie


Unter Multimedikation (international: Polypharmazie) wird in der Regel die dauerhafte Einnahme von 5 oder mehr Medikamenten verstanden. Allerdings gibt es keine allgemeingültige Definition und keine allgemeingültige Operationalisierung von Polypharmazie. In Deutschland sind rund 20% der Gesamtbevölkerung älter als 65 Jahre, und > 40% dieser Patientengruppe nehmen mehr als 5 Wirkstoffe ein.
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Die patientenzentrierte Bewältigung und das Management von Polypharmazie und Multimorbidität stellen eine elementare hausärztliche Aufgabe dar.
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Bei Polypharmazie ist nicht selten jedes einzelne Arzneimittel rein formal diagnosebezogen korrekt. Trotzdem gibt viele Daten zu schädlichen Effekten.
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Es gibt kaum Studiendaten und folglich auch fast keine evidenzbasierten Leitlinien für den praktischen Umgang mit Multimedikation.
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Die Wichtigkeit der guten Kommunikation mit dem Patienten und ggf. seinen Angehörigen oder dem Pflegepersonal zieht sich durch das ganze Problem der Multimedikation wie ein roter Faden.
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Es geht um die Priorisierung von Leiden und die durch Wertevorstellungen geprägten Lebensziele, die angesprochen werden müssen.
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In der Leitlinie Multimorbidität wird beschrieben, wie hierbei die diagnosezentrierte Sicht und die Empfehlungen der einzelnen Leitlinien in den Hintergrund treten können.
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Die beschriebene pragmatische Absetzroutine kann sich Red Flags als „Aufgreifkriterium“ bedienen und im Weiteren Empfehlungen nutzen, die sich in der Praxis bewährt haben.
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Es ist essenziell im Sinne der Arzneimitteltherapiesicherheit, dass Hausärztinnen und Hausärzte den Überblick über die Medikation behalten und gemeinsam mit den Patienten darüber entscheiden.
Publication History
Article published online:
21 November 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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