ergopraxis 2023; 16(01): 48-49
DOI: 10.1055/a-1930-1712
Perspektiven

Schwarzes Brett

 

Internationaler Austausch zur Lehre – ENOTHE-Meeting 2022

Zoom Image
In Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, leben rund eine Million Menschen. Sie ist die bevölkerungsreichste und größte Stadt des Landes.© monticellllo/stock.adobe.com
Zoom Image

Das jährliche Meeting des European Network of Occupational Therapy in Higher Education (ENOTHE) fand 2022 in Tiflis, Georgien, statt. Das Hauptereignis wurde dieses Mal durch den sogenannten „TUNING-Day“ ergänzt, bei dem Studierende und Lehrende gemeinsam überlegten, welche Kompetenzen Ergotherapeut*innen in Zukunft brauchen werden.

Neben der Generalversammlung mit der Wahl von Leonie Friedrich als neue ENOTHE-Präsidentin bot ein buntes Programm in verschiedenen Formaten Optionen zur Diskussion von Themen der Ergotherapieausbildung. Soziale Events wie ein „Social Dinner“ bereicherten das Programm. In der „Hanneke van Bruggen Lecture“ berichtete die KeynoteSpeakerin Debbie Kramer-Roy über ihre Ergotherapiekarriere und den Wandel der Ergotherapie. Hanneke van Bruggen selbst sprach mit Nino Rukhadze von der Tiflis State University über die Entwicklung, die Herausforderungen und Chancen der Ergotherapie in Georgien.

Eines wurde bei der Veranstaltung vor allem deutlich: Zukunftsfähige Ergotherapie braucht Mut!

Die Verabschiedung von Soemitro Poerbodipoero aus dem ENOTHE-Vorstand beendete das gelungene Event. Danach gab es die Möglichkeit, Einrichtungen zu besuchen, in denen Ergotherapeut*innen arbeiten. So konnte man einen Einblick in die Ergotherapie vor Ort gewinnen. Im kommenden Jahr findet das ENOTHE-Meeting dann vom 5. bis 7.10.2023 in Oviedo, Spanien, statt.

Katrin Pechstädt


#

Wussten Sie, dass …

… kein Bereich des Körpers sich so schnell erneuert wie die Haut? Die äußere Schicht wird innerhalb von 28 Tagen komplett ersetzt. Aus diesem Grund fallen pro Minute ca. 30 000 schuppenartige tote Zellen an – sie bilden die äußere Schicht unserer Haut.

mru


#

Neues wagen! Aber wie? – LVR-Fachtagung 2022

Am 3. November 2022 fand die 8. Fachtagung für Ergotherapie des Landschaftsverbands Rheinland unter dem Motto „ergotherapie.zukunftsfähig?!“ statt. Die Kooperationsveranstaltung des LVR und des Deutschen Verbands Ergotherapie (DVE) musste in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt verschoben werden und konnte nun mit knapp über 100 Teilnehmenden im Online-Format endlich wieder realisiert werden. Gewidmet wurde die Fachtagung der im letzten Jahr unerwartet verstorbenen Ergotherapeutin Ramona Richterlich, die 25 Jahre in der LVR-Klinik Düren beschäftigt gewesen war.

Die Teilnehmenden beantworteten die übergeordnete Fragestellung der Fachtagung, ob Ergotherapie zukunftsfähig ist, im allgemeinen Konsens mit „Ja!“. Die Vorträge zum Paradigmenwechsel und zur psychiatrischen Ergotherapie im Spannungsfeld zwischen „weiter so“ und „Neues wagen“ gaben Impulse und Anregungen zum „aber wie?“. In verschiedenen Workshops beispielsweise zu den Themen Kompetenzen, Bezugsrahmen, personelle Rahmenbedingungen oder zu einem psychiatrischen Gruppenkonzept erarbeiteten die Teilnehmenden Ideen für eine zukunftsfähige Ergotherapie. Einig ist man sich darin, dass die Zukunft noch eine große Baustelle ist.

Verschiedene Beiträge thematisierten, dass zukunftsfähige bzw. -orientierte Ergotherapie Mut braucht und dass sie vor allem gelingen kann, indem man sich Verbündete sucht. Denn es geht am Anfang nicht darum, große Systemveränderungen zu bewirken, sondern kleine Veränderungen zu initiieren. Als größte Hürde identifizierten die Vortragenden die Rahmenbedingungen durch das Gesundheitswesen bzw. durch strukturelle Gegebenheiten.

Trotz des Onlineformats gelang es, in den zum Teil auch recht großen Workshops von über 45 Teilnehmenden in einen kollegialen und kritischen Austausch zu kommen. Eine gelungene Veranstaltung!

Stefanie Buchloh, Ergotherapiestudierende an der ZUYD Hogeschool in Heerlen, Niederlande


#

Geschlechtsgebundene Geräusche – Shake Patriarchy

Im Oktober 2022 fand unter dem Motto „Shake Patriarchy“ eine kostenfreie Veranstaltung im Bonnefanten-Museum in Maastricht statt. Einer der Beiträge war von Luca Soudant. Luca stellte xier* PhD-Thema vor. Dabei geht es darum, wie in einem westlich geprägten Kontext Geräusche zwischen Menschen und Gegenständen Geschlechtern zugeschrieben werden.

Vorgestellt wurden Geräusche von High Heels, Schmuck, langen Fingernägeln beim Tippen auf Displays und vieles mehr. Besonders spannend war das Beispiel von Staubsaugern, die zwar eine hohe Saugkraft aufweisen, aber dabei so wenig Lärm wie möglich produzieren sollen, um das (männliche) Umfeld nicht zu stören – ganz im Gegensatz zu hochgetuneten Autos ... Es war ein spannender und gut besuchter Abend. Weiterführende Infos gibt es unter: https://www.bonnefanten.nl/en.

Claudia Merklein de Freitas

*xier steht für das Personalpronomen ohne Geschlecht


#
#

Publication History

Article published online:
03 January 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

Zoom Image
In Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, leben rund eine Million Menschen. Sie ist die bevölkerungsreichste und größte Stadt des Landes.© monticellllo/stock.adobe.com
Zoom Image