Rofo 2022; 194(11): 1269
DOI: 10.1055/a-1931-7090
DRG-Mitteilungen

Wir fordern Unterstützung wegen der Energiekrise – der BDR schweigt nicht zu hohen Energiepreisen!

 

    In den zurückliegenden Wochen hat es einige Publikationen gegeben, in denen die besondere Situation von radiologischen Praxen und Kliniken thematisiert wurde. Sogar einige Kassenärztliche Vereinigungen haben sich mit Radiologinnen und Radiologen solidarisiert und ihre besondere Situation anerkannt.


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    Beim Aktionstag am 7.9. und im Rahmen der öffentlichen KBV-Vollversammlung am 9.9. waren die bundesweiten Reaktionen eindeutig. Einige willkürlich ausgewählte Äußerungen: Dr. Frank Bergmann, KV NO, appellierte an Lauterbach „Ziehen Sie diesen Entwurf zurück, packen sie ihn weg mit dem nassen Waschlappen“. Die ambulante Medizin ist das Rückgrat der medizinischen Versorgung in Deutschland!

    Dr. Jörg Berling, KV Niedersachsen bezeichnete die Haltung des BMG als Missachtung der Arbeit der MFAs und Ärztinnen und Ärzte. „Energiefressende Leistungen wie radiologische Leistungen müssen auch bezahlt werden“. Man darf auch für sein eigenes Einkommen auf die Straße gehen – in Abwandlung des Herzog-Zitats: hier muss ein Ruck durch die Ärzteschaft gehen!

    Jörg Böhme, KV Sachsen-Anhalt, sieht Versorgungsprobleme bei hoher Morbidität und niedriger Arztdichte kommen. Akut erkrankte Patientinnen und Patienten werden schwer vermittelbar.

    Dr. Dirk Heinrich, KV HH: Es ist ein schwerwiegender Umbau unseres Gesundheitssystems geplant. Richtigstellung zu den Gesundheitskiosken in HH: Sie sind als niederschwelliges Angebot in sozialen Brennpunkten geplant.

    Die Wortmeldungen der KBV VV gipfelte in der Empfehlung an Kanzler Scholz: Entlassen Sie diesen unsozialen, konzernorientierten Bundesgesundheitsminister!

    Die Conclusio der beiden Veranstaltungen im September war „Starke Netzwerke für eine starke Gemeinschaft schaffen“. Ob das gelingt, schaun mer mal ...

    Einen ausführlichen Bericht zur angespannten Situation in der Radiologie hat es in der FAZ gegeben, in dem Dr. Norbert Schmidt, BDR-Landesvorsitzender Hessens, auf die unhaltbaren Zustände, die durch die Energiekrise hervorgerufen wurden, hinwies. Der Artikel STROMFRESSER MEDIZINTECHNIK von Marie Lisa Kehler aus der FAZ ist auf unserer Webseite in Gänze verfügbar.

    Hier deshalb nur ein kurzer Ausschnitt:

    „Uns Radiologen trifft es durch den hohen Energieverbrauch besonders hart“, sagt Schmidt. ... Die Radiologen zählen als Freiberufler und profitieren als solche nicht von Regelungen, die Hochenergieverbraucher von gewissen Nebenabgaben entbinden können.“

    Im September hat der BDR diese Situation, unterfüttert mit Zahlen, die uns einige der BDR-Mitglieder zur Verfügung stellten, erneut dem Wirtschaftsministerium, adressiert an Minister Dr. Habeck, geschildert. Der Brief im vollständigen Wortlaut ist in DIE RADIOLOGIE ab Seite 886 ff zu finden.

    Die Antwort auf unseren Brief kam vor wenigen Tagen – jedoch ohne Lösungsansatz.

    In den nächsten Wochen finden weitere Gespräche mit der KBV bezüglich einer Stützung der Energiekosten im Rahmen des EBM statt. Hierfür ist es wichtig, dass wir die extreme Situation der Energiekosten flächendeckend belegen können. Wir bitten deshalb auch alle Radiologinnen und Radiologen außerhalb des BDR, uns Kündigungen der bisherigen Versorgungsverträge und Neuverträge zukommen zu lassen – gern per Mail an info@radiologenverband.de.

    Bei der Interessenvertretung ist Verbandszugehörigkeit in diesem Fall zweitrangig!

    Unterstützen Sie den BDR bei der radiologischen Interessenvertretung!

    Wir halten Sie auf dem Laufenden!
    Sabine Lingelbach
    Geschäftsführerin


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    25. Oktober 2022

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