Aktuelle Rheumatologie 2023; 48(01): 16
DOI: 10.1055/a-1950-2248
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Frauen weisen schwerere Krankheitsverläufe innerhalb des SpA-Spektrums auf

Benavent D. et al.
Does gender influence outcome measures similarly in patients with spondyloarthritis? Results from the ASAS-perSpA study.

RDM Open 2022;
8: e002514
 

    Die Forschung zeigt, dass sich eine axiale Spondyloarthritis (axSpA) bei Frauen und Männern unterschiedlich äußert. Trotz der zunehmenden Hinweise sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse über geschlechtsspezifische Unterschiede bei Patienten mit SpA begrenzt und uneinheitlich. Benavent et al. untersuchten den Einfluss des Geschlechts auf die Krankheitsfolgen bei Patienten mit SpA einschließlich verschiedener Krankheitsuntertypen.


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    Die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht ist über das gesamte SpA-Spektrum hinweg mit ungünstigeren Krankheitsverläufen verbunden. Für diese Studie werteten die Forscher der internationalen Arbeitsgruppe Daten aus der ASAS-perSpA-Studie aus, einer multizentrischen und internationalen Beobachtungs- und Querschnittsstudie mit 24 teilnehmenden Ländern auf vier Kontinenten (Afrika, Amerika, Asien und Europa). Patienten, bei denen der behandelnde Rheumatologe eine axSpA, eine periphere SpA (pSpA) oder eine Psoriasis-Arthritis (PsA) diagnostiziert hatte, rekrutierten die Wissenschaftler zwischen Juli 2018 und Februar 2020. Folgende Krankheitsresultate bezogen die Wissenschaftler in die Analyse ein:

    1. Krankheitsaktivität, bewertet anhand des Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score (ASDAS), des reaktiven Proteins (CRP), des Patient Global Assessment of the Disease, des Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score (BASDAI) und dem CRP-Anstieg zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Krankheitsverlaufs;

    2. Funktion, bewertet anhand des Bath Ankylosing Spondylitis Functional Index (BASFI);

    3. die allgemeine Gesundheit und Funktionsfähigkeit anhand des ASAS Health Index (ASAS HI) und des European Quality of Life Five Dimension (EQ-5D).

    Als Hauptprädiktor betrachteten die Experten das Geschlecht. Zudem nahmen die Forscher als Covariaten und potenzielle Störvariablen das Alter der Patienten, Alter, Bildungsstand, Familienstand, Raucherstatus, BMI, HLA-B27-Trägerschaft, Vorhandensein einer Achsenbeteiligung, Vorgeschichte einer peripheren Arthritis oder Enthesitis, Psoriasis, das Vorhandensein einer begleitenden Fibromyalgie und die Einnahme von Medikamenten in die statistische Auswertung auf.

    Die Wissenschaftler schlossen 4.185 Patienten mit SpA in die Studie ein, von denen 2.719 eine axSpA-, 433 eine pSpA- und 1.033 eine PsA-Diagnose aufwiesen. Insgesamt zeigten Frauen über das gesamte Krankheitsspektrum hinweg schlechtere Ergebnisse. Weibliche Patienten mit axSpA als auch mit pSpA berichteten über eine deutlich höhere Krankheitsaktivität, mehr funktionelle Einschränkungen und einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand als männliche Patienten. Umgekehrt wiesen Frauen mit einer axSpA oder pSpA im Vergleich zu Männern seltener ein erhöhtes CRP auf. Auch Frauen mit PsA berichteten über schlechtere Ergebnisse, allerdings gab es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern beim Prozentsatz erhöhter CRP-Werte. Für ASDAS, BASDAI und BASFI stellten die Experten nach der Auswertung per multivariater Analyse eine signifikante Wechselwirkung zwischen Geschlecht und Krankheitsuntertyp fest. Zwischen dem Geschlecht und den CRP-Werten konnten sie in der Gesamtanalyse keinen signifikanten Zusammenhang feststellen. Das weibliche Geschlecht war außerdem mit höheren ASAS-HI- und EQ-5D-Werten assoziiert.

    Fazit

    Das weibliche Geschlecht war über das gesamte SpA-Spektrum hinweg mit ungünstigeren Krankheitsverläufen verbunden. Weitere Forschungsarbeiten, die untersuchen, ob ein geschlechtsspezifisches Management die Ergebnisse verbessern kann, werden dazu beitragen, eine ausgewogene Gesundheitsversorgung zu fördern und gleichzeitig eine präzisionsbasierte Entscheidungsfindung in der Rheumatologie anzustreben, so die Experten.

    Dr. Maddalena Angela Di Lellis, Tübingen


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    Publication History

    Article published online:
    20 February 2023

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