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DOI: 10.1055/a-1992-7178
Schwangerschaftsverlauf bei axialer Spondyloarthritis
Pregnancy and neonatal outcomes in women with axial spondyloarthritis: pooled data analysis from the European Network of Pregnancy Registries in Rheumatology (EuNeP.
Ann Rheum Dis 2022;
81: 1524-1533
DOI: 10.1136/ard-2022-222641.
Die axiale Spondyloarthritis manifestiert sich häufig bereits im dritten Lebensjahrzehnt. Viele betroffene Frauen haben in diesem Alter noch Kinderwunsch. Wie entwickelt sich ihre Krankheitsaktivität während einer Gravidität? Welchen Verlauf nehmen die Schwangerschaften bei ihnen? Und welche Gefahren drohen möglicherweise für ihre Kinder?
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Diese und andere Fragen beleuchtete ein Team europäischer Forscherinnen und Forscher im Rahmen einer registerbasierten Studie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werteten Daten des EuNeP (European Network of Pregnancy Registries in Rheumatology)-Netzwerks, einer Kollaboration des französischen EGR2-, des schweizerischen RePreg-, des norwegischen RevNatus- und des deutschen Rhekiss-Registers, aus. Das Analysekollektiv bildeten 332 Schwangerschaften von 304 Frauen mit einer präkonzeptionell diagnostizierten axialen Spondyloarthritis gemäß ASAS (Assessment of Spondyloarthritis International Society)-Kriterien. Fehlgeburten innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen schlossen die Forschenden von der Auswertung aus. Die Studienendpunkte umfassten unter anderem die Lebend- und die Frühgeburtenrate, die Häufigkeit der Präeklampsie sowie den Geburtsmodus. Ferner prüfte das Wissenschaftlerteam, wie viele Kinder mit einem niedrigen Geburtsgewicht (<2500g), makrosom (Geburtsgewicht>4000g), Small-for-Gestational-Age (Gewicht<10. Perzentile) oder Large-for-Gestational-Age (Gewicht>90. Perzentile) zur Welt gekommen waren. Weitere Analyseschwerpunkte bildeten die Entzündungs- und Krankheitsaktivität sowie die Behandlung mit TNF-Inhibitoren vor, während und nach der Schwangerschaft.
Ergebnisse
Die Patientinnen waren zum Konzeptionszeitpunkt im Schnitt 31,4 Jahre alt. Die Diagnose „axiale Spondyloarthritis“ war durchschnittlich 5 Jahren zuvor gestellt worden. Die Mehrzahl der Schwangerschaften (98,8%) endete mit einer Lebendgeburt. Die Forschenden verzeichneten 3 Fehlgeburten nach 12 Schwangerschaftswochen sowie eine Totgeburt. In 86,5% der Fälle handelte es sich um eine geplante Schwangerschaft und 78,4% der Frauen hatten im Vorfeld eine rheumatologische Beratung in Anspruch genommen. Eine Präeklampsie trat bei 2,2% der Schwangerschaften auf und die Frühgeburtenrate betrug 4,9%. Nahezu drei Viertel der Kinder (72,3%) kamen vaginal und 27,7% per Kaiserschnitt zur Welt. Bei 47,4% der Kaiserschnitte handelte es sich dabei um Notfalleingriffe. 3,1% der Neugeborenen kamen mit einem niedrigen Geburtsgewicht, 10,7% mit einem hohen Geburtsgewicht, 9,5% Small-for-Gestational-Age und 10,7% Large-for-Gestational-Age zur Welt. Die gepoolte Analyse ergab: Präkonzeptionell betrug die CRP-Konzentration 4,0mg/l und im zweiten Trimenon 9,4mg/l. Im Hinblick auf die Krankheitsaktivität zeigte sich: Der BASDAI (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index) lag zu allen Zeitpunkte vor, während und nach der Schwangerschaft unter dem Punktwert von 4. Präkonzeptionell hatten 52,6% der Studienpatientinnen TNF-Inhibitoren erhalten. Im ersten, zweiten und dritten Trimenon sank ihr Anteil auf 27,5, 21,7 bzw. 21,4% und stieg post partum auf 42,3% an.
Die Schwangerschaften der Registerpatientinnen mit einer axialen Spondyloarthritis, so das Fazit der Autorinnen und Autoren, nahmen mehrheitlich einen ähnlich guten Verlauf wie Schwangerschaften in der Allgemeinbevölkerung. Diese unerwartet guten Ergebnisse führen sie darauf zurück, dass die meisten Frauen ihre Schwangerschaft geplant und präkonzeptionelle Beratungsangebote in Anspruch genommen hatten und während der Gravidität in rheumatologischen Zentren mit hoher Expertise betreut worden waren.
Dr. med. Judith Lorenz, Künzell
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Publication History
Article published online:
03 April 2023
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Georg Thieme Verlag
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