Rofo 2023; 195(03): 260-262
DOI: 10.1055/a-2007-7907
DRG-Mitteilungen

60 Jahre GPR-Jahrestagung – traditionell und zukunftsorientiert

 

    2023 ist ein besonderes Jahr für die GPR. Vom 14. bis 16. September findet die 60. Jahrestagung statt. Mit Wien wurde ein gebührender Ort für dieses besondere Jubiläum gefunden und 3 Kongresspräsident:innen haben ein Programm zusammengestellt, das die große Bandbreite der Kinderradiologie abdeckt. Was hinter dem Motto „Gemeinsam sind wir sicher – Sicherheitskultur in der Kinderradiologie“ steckt und worauf sie sich am meisten freuen auf der Jahrestagung, verraten Dr. Birgit Bock-Quehenberger von der Klinik Favoriten Wien, Dr. Azadeh Hojreh von der medizinischen Universität Wien und Dr. Gerald Pärtan von der Klinik Donaustadt Wien im Interview.


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    2023 begeht die GPR ein besonderes Jubiläum: 60 Jahre GPR-Jahrestagung. Was bedeutet es für Sie, diese besondere Jahrestagung als Kongresspräsident:in auszurichten?

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    Das Kongresspräsidium der Jubiläumsjahrestagung (v.l.n.r.): Dr. Birgit Bock-Quehenberger, Dr. Gerald Pärtan, Dr. Azadeh Hojreh. Copyright: © Gerald Pärtan

    G. Pärtan: Zunächst einmal eine große Ehre und natürlich auch eine große Freude. Wien als Austragungsort der Jahrestagung war schon längere Zeit auf der Wunschliste der GPR. Das Jubiläumsjahr 2023 passt hervorragend zu Österreichs Hauptstadt. Die Jahrestagung wird in den Festsälen der Universität Wien stattfinden und der Abendempfang im wunderschönen Rathaus.

    „Gemeinsam sind wir sicher – Sicherheitskultur in der Kinderradiologie“ lautet das Motto der 60. Jahrestagung. Warum haben Sie sich für dieses Motto entschieden?

    A. Hojreh: Nach den sehr zukunftsgerichteten Generalthemen der Tagungen der letzten 3 Jahre wollten wir ein bisschen eine Rückbesinnung auf die „ewigen Wahrheiten“ in unserem Fach erreichen. Insbesondere die Zusammenarbeit der medizinischen Fächer und der radiologischen Fachkräfte sowie die unabdingbaren Grundlagen der Qualitätsarbeit möchten wir damit hervorheben.

    Sie arbeiten alle in Österreichs Hauptmetropole Wien, in welcher die Jahrestagung auch stattfindet. Was verbindet Sie persönlich mit dieser Stadt?

    B. Bock-Quehenberger: Ich liebe diese Stadt, die so voller Geschichte, schöner Häuser, Plätze und Parks ist und wo überall Musik in wundervollen Musiksälen und Opernhäusern gespielt wird. Außerdem ist die Nähe der Stadt zum Wienerwald, wo man bis zu den Alpen wandern kann, ein herrlicher Luxus.

    A. Hojreh: Musik, Theater, Wiener Küche, Kultur und Kulinarik.

    G. Pärtan: Wien ist das Zentrum meines eher unoriginellen Lebenslaufs. Ich bin hier geboren, ausgebildet worden und mein gesamtes berufliches Leben tätig. Nicht aus Desinteresse an anderen Orten (gerade in der Medizin ist Weltoffenheit unerlässlich), aber der Drang, woanders hinzugehen, war einfach nicht stark genug. Es ist hier immer gleichermaßen spannend und entspannend genug gewesen für mich.

    Mit „MR-Sicherheit: Theorie und Praxis“, „Strahlenschutz in der Kinderradiologie“, „Videocinematografie“, „dynamische Schluck-MRT“ sowie neuropädiatrische Erkrankungen haben Sie komplexe Schwerpunktthemen definiert. Welche Ziele verfolgen Sie mit diesen Themen?

    G. Pärtan: Diese Themen stehen manchmal etwas abseits des Interesses in der Kinderradiologie. Das wollen wir ändern. Im Programm der 60. Jahrestagung nehmen wir sie deshalb zukunftsgerichtet in den Fokus.

    A. Hojreh: Genau. Wir wollen zeigen, dass Kinderradiologie sich nicht nur mit der Appendizitis-Suche beschäftigt, sondern eine Partnerin ALLER klinischen Fächer ist, die sich mit Kindern beschäftigen.

    Mit den Interdisziplinären Boards gibt es in diesem Jahr auch ein neues Veranstaltungsformat. Was ist das Besondere daran?

    B. Bock-Quehenberger: Dieses Format soll sicherstellen, dass die Zusammenarbeit der Radiologie mit den klinischen Fächern in den Vordergrund gestellt wird. In den Boards können Fälle wie im klinischen Alltag diskutiert werden, sodass ein fruchtbarer Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen stattfinden kann, die sonst an ganz verschiedenen Häusern arbeiten.

    Der Fortbildungstag für Ärzt:innen ist schon Tradition auf der GPR-Jahrestagung. Zu welchem Thema findet er 2023 statt?

    G. Pärtan: Es geht in diesem Jahr um die „Sonografie der Nerven und von vaskulären Malformationen“. Beide Behandlungsgebiete haben unserer Ansicht nach eine wichtige Zukunftsbedeutung und sollten nicht nur in Spezialambulanzen durchgeführt werden. Nach dem Theorieteil am Mittag können die Teilnehmenden am Nachmittag des Fortbildungstages in den Hands-on-Workshops selbst Hand anlegen.

    Findet sich die besondere Fokussierung auf die Sicherheitskultur in der Kinderradiologie auch im RT/MTR-Programm wieder? Welche weiteren Themen und Angebote dürfen RT und MTR erwarten?

    B. Bock-Quehenberger: Die gemeinsame Sitzung von RT und ärztlichem Programm zu MR-Sicherheit und Strahlenschutz entspricht dem Grundgedanken der Tagung. Das unter der Führung des österreichischen RT-Verbands entwickelte Programm soll durchaus auch interessant für Ärzt:innen sein und wird sich beispielsweise auch mit radiografischer Einstellung beim Neugeborenenthorax, Kinder-Herz-MRT, CT-Sicherheit sowie medizinpolitischen Fragen beschäftigen.

    Die Kinderradiologie ist als eine dynamische Disziplin bekannt und steht daher immer auch für neue Ansätze und Verfahren. Gibt es aktuelle Entwicklungen, denen Sie auf der 60. Jahrestagung einen besonderen Stellenwert einräumen?

    A. Hojreh: Da ist vor allem der Programmpunkt zum/zur CT- und MRT-Sicherheitsbeauftragte/n im RT-Programm zu nennen. Aber auch das Videoschluck-MRT und das Photonencounting-CT sind hochaktuelle Entwicklungen in der Kinderradiologie, die wir in die Jahrestagung eingebunden haben.

    Gibt es Hybrid- oder Online-Angebote?

    B. Bock-Quehenberger: Grundsätzlich freuen wir uns auf eine Tagung im Präsenzmodus. Wir streben aber an, den Kongress auch zu streamen, insbesondere, falls sich abzeichnen sollte, dass die Zahl der Anmeldungen die Kapazität der Räumlichkeiten übersteigen könnte. Dazu sind aber noch endgültige Klärungen nötig, welche im Frühjahr abgeschlossen sein sollen.

    G. Pärtan: Ein echter Hybridteil mit einem ganz besonderen Format ist „ÖRG meets GPR“ am Samstagvormittag. Hier nehmen die Besucher:innen gleich an 2 Kongressen teil. Ein Teil der Sitzung wird von Referierenden von der Jahrestagung in Wien gestaltet, ein anderer Teil von Referierenden von der Jahrestagung der ÖRG aus Salzburg. Thema der Sitzung wird sein: „Entwicklung der kindlichen Brust inkl. Fehlbildungen, Pathologien und Grenzen des Normalen in der kindlichen muskuloskelettalen MRT sowie Tipps und Tricks in der Kinderradiologie für Niedergelassene“. Dabeisein lohnt sich also doppelt!

    Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

    G. Pärtan: Die kinderradiologischen Kolleginnen und Kollegen aus unseren Nachbarländern einmal in unserer Heimatstadt begrüßen zu dürfen.

    A. Hojreh: Auf unseren Kongressabend mit Kabarett, Musik und Tanz.

    B. Bock-Quehenberger: Auf ein gemeinsames Zusammensitzen und Ausklingen der hoffentlich erfolgreichen Tagung bei einem Glas Gemischter Satz in einem urigen Heurigenlokal am Nussberg mit Aussicht über Wien.

    Vielen Dank für das Gespräch.

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    Das Programm und die Anmeldung sowie alle weiteren Informationen
    zur 60. GPR-Jahrestagung 2023 finden Sie auf www.gpr2023.org .


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    16. Februar 2023

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    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


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    Das Kongresspräsidium der Jubiläumsjahrestagung (v.l.n.r.): Dr. Birgit Bock-Quehenberger, Dr. Gerald Pärtan, Dr. Azadeh Hojreh. Copyright: © Gerald Pärtan
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