Auch im letzten Jahr erfolgte die durch die GKJR-Kommission Versorgung & Qualitätssicherung (aktuell Umbenennung in Kommission Versorgung, Qualitätssicherung & Weiterbildung) veranlasste Umfrage der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) zur Versorgungs- und Weiterbildungssituation.
Teilnehmende Einrichtungen
Teilnehmende Einrichtungen
Im Jahr 2022 erhielten 109 Einrichtungen aus Deutschland (n = 102), Österreich (n = 6) und der Schweiz (n = 1), an denen mindestens ein Mitglied der GKJR als Kinder- und Jugendrheumatologe tätig war, eine Einladung zur Teilnahme an der Umfrage über die Geschäftsstelle der GKJR per E-Mail zugesendet. Von insgesamt 109 angeschriebenen Einrichtungen antworteten 70 (65 aus Deutschland, 4 aus Österreich und 1 aus der Schweiz), das entspricht einer Responserate von knapp 65 %. Das Einrichtungsspektrum umfasste 28 Kinderkliniken bzw. Fachabteilungen, 24 Universitätskliniken und 18 Praxen niedergelassener Pädiater.
Kinderrheumatologische Qualifikationen in den Einrichtungen
Kinderrheumatologische Qualifikationen in den Einrichtungen
Insgesamt waren an den 65 bundesdeutschen Einrichtungen, die an der Befragung teilnahmen, 132 zertifizierte Kinderrheumatologen tätig. Die Anzahl der kinderrheumatologisch zertifizierten Kollegen in den Einrichtungen reichte von 1 bis 10, wobei an etwa der Hälfte der Einrichtungen (n = 35) jeweils nur 1 Kinderrheumatologe tätig war. Ein Abgleich mit den Angaben der Bundesärztekammer (Stand 31.12.2021) zu Kinderärzten mit Zusatzweiterbildung ergab, dass im Rahmen der Umfrage etwa 78 % der bundesweit tätigen Kinderrheumatologen abgebildet wurden. An 30 Standorten befanden sich im letzten Jahr 40 Kinderärzte in Zusatzweiterbildung zum Kinderrheumatologen.
Die Anzahl der laut GKJR-Umfrage ermittelten Einrichtungen mit voller Weiterbildungsermächtigung für die Kinderrheumatologie (n = 37) entspricht jener in den Vorjahren. In weiteren 6 Einrichtungen liegt eine Teilermächtigung vor.
Eine Übersicht zur Weiterbildungssituation für Deutschland, Österreich und die Schweiz in den jeweiligen Bundesländern bzw. Kantonen ist [
Abb. 1
] zu entnehmen.
Abb. 1 Weiterbildungssituation in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Sprechstundenangebot in den pädiatrischen Rheumaambulanzen
Sprechstundenangebot in den pädiatrischen Rheumaambulanzen
Wenige Veränderungen gegenüber den Vorjahren ergaben sich bei der Anzahl der Sprechstundentage pro Woche in den kinder- und jugendrheumatologischen Ambulanzen. So lag die Anzahl jener Ambulanzen, die täglich bzw. an 3 bis 4 Tagen eine Sprechstunde anboten, bei jeweils 31,5 %. Insgesamt 34 % der Einrichtungen boten an 1 bis 2 Tagen eine Sprechstunde an, 3 % an weniger als einem Tag pro Woche. Auch die mittlere Sprechstundenzahl war mit 17 Stunden pro Woche im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. [
Abb. 2
] stellt das Sprechstundenangebot für die Versorgungsstufen dar.
Abb. 2 Sprechstundenangebot nach Versorgungstufe.
Versorgungslandkarte zu kinder- und jugendrheumatologischen Einrichtungen
Versorgungslandkarte zu kinder- und jugendrheumatologischen Einrichtungen
Wie in jedem Jahr wurden auf Grundlage der Teilnahme an der Umfrage und an der Kerndokumentation für rheumakranke Kinder und Jugendliche die Qualitätsmerkmale auf der Versorgungslandkarte der Website der GKJR (www.gkjr.de/landkarte.html) vergeben. Aktuell weisen insgesamt 52 Einrichtungen mindestens ein Qualitätsmerkmal mit Kennzeichen zu Weiterbildung, Fallzahl, Multidisziplinarität, stationärer Behandlung, Transition und Arthrosonografie auf ([
Abb. 3
]).
Abb. 3 Anzahl der Einrichtungen (Deutschland, Österreich und Schweiz), die die Kriterien für die Vergabe eines Qualitätsmerkmals erfüllten.
Die diesjährige Einladung zur Teilnahme wird im Mai an alle Einrichtungen, an denen mindestens ein Kinderrheumatologe tätig ist, per E-Mail über die Geschäftsstelle verschickt.
Qualitätsindikatoren für die ambulante und stationäre Versorgung rheumakranker Kinder und Jugendlicher werden derzeit von der Kommission Versorgung, Qualitätssicherung und Weiterbildung entwickelt.
Kirsten Minden und Martina Niewerth, Berlin
Verantwortlich für den Inhalt
Martina Niewerth
GKJR-Geschäftsstelle, Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Berlin