Neuroradiologie Scan 2023; 13(03): 184-196
DOI: 10.1055/a-2067-8473
CME-Fortbildung

Opportunistische Infektionen des Zentralnervensystems

Matthias Maschke
,
Oliver Kastrup

Opportunistische Infektionen des Zentralnervensystems können bei Patienten mit HIV-Infektion sowie unter immunsuppressiver und immunmodulatorischer Therapie auftreten. Insofern ist die Kenntnis über die möglichen Erreger und deren klinischen und radiologischen Präsentationen sehr wichtig. Dieser Artikel fasst die häufigsten opportunistischen Infektionen des Zentralnervensystems, die klinischen und radiologischen Charakteristika sowie die aktuelle Therapie zusammen.

Kernaussagen
  • Opportunistische Infektionen treten auf bei Patienten mit prädisponierenden Grunderkrankungen, zum Teil aber auch bei Gesunden unter immunsupprimierenden Pharmaka.

  • Wichtig ist die Kenntnis der klinischen Symptome der häufigsten OI (Toxoplasma-Enzephalitis, PML, Kryptokokkose), um im Verdachtsfall rasch eine Diagnostik und Therapie einleiten zu können.

  • Essenziell ist Wachsamkeit und engmaschige Überwachung der Patienten, da die Prognose stark von der Früherkennung abhängt.

  • Nach Beginn der antiparasitären Therapie und einer cART kann es komplizierend zu einem inflammatorischen Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS) kommen.

  • Die Prognose der OI des ZNS ist durch die cART und andere Behandlungsoptionen entscheidend verbessert worden.



Publication History

Article published online:
13 July 2023

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