Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2023; 10(02): 118-119
DOI: 10.1055/a-2080-8799
Aktuell
Grundlagen

Kardiovaskuläre und nicht kardiovaskuläre Todesursache bei invasiver und konservativer Behandlungsstrategie gleich häufig

Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und chronischer Niereninsuffizienz (chronic kidney disease, CKD) haben ein hohes Sterberisiko und wurden bislang oft von kontrollierten randomisierten Studien ausgeschlossen. In der ISCHEMIA-CKD-Studie (International Study of Comparative Health Effectiveness with Medical and Invasive Approaches–Chronic Kidney Disease) hatten 777 Patienten mit fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung und KHK eine ähnliche Gesamtmortalität bei einer initialen invasiven oder bei einer konservativen Strategie (27,2 % vs. 27,8 %).

Fazit

In der ISCHEMIA-CKD waren Todesfälle kardiovaskulärer Ursache während der 3-jährigen Nachbeobachtung häufiger als nicht kardiovaskulärer oder Tod unklarer Ursache. Die Randomisierung zu den Therapiearmen hatte keinen Einfluss auf die ursachenspezifischen Todesfälle bei Teilnehmern mit fortgeschrittener CKD und mittelschwerer oder schwerer Myokardischämie. Limitiert wird die Aussage ihrer Studie den Autoren zufolge u. a. durch die moderate Stichprobengröße und die relativ kurze Nachbeobachtungszeit der ISCHEMIA-CKD. Die Ergebnisse sind darüber hinaus nicht auf das Kollektiv der ausgeschlossenen Patienten mit entsprechender kardiovaskulärer Komorbidität generalisierbar.



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Article published online:
30 June 2023

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