Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2023; 55(02): 117-119
DOI: 10.1055/a-2088-9750
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Interview IOK zur Retentionsproblematik 2023 mit Prof. Dr. Ingrid Rudzki

Interview on the retention problem 2023 with Prof. Dr. Ingrid Rudzki
Ingrid Rudzki
1   Dr. Dipsche und Kollegen, München
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1.-K: WAS hat Dich zur intensiven Beschäftigung mit dem Thema „Retention-Rezidiv“ geführt?

Die Definition der Funktionskieferorthopädie als „Rezidiv zur Gesundheit“ von Kantorowicz 1926/1959 hat mich in der kieferorthopädischen Weiterbildung in den 60er Jahren bei Professor Ascher in München fasziniert und weiterhin „verfolgt“. 10 Jahre später schockierte mich nach meinem Vortrag (1979-DGKFO) zum Thema „Rezidiv und Stabilität nach transversaler Erweiterung der Zahnbögen – eine retrospektiv-longitudinale Studie“ ein Kollege mit der Anmerkung: „Sie haben kein Rezidiv vorgestellt, sondern eine falsche Behandlungsplanung und Durchführung!“ Diese Aussage bezog sich auf die Ergebnisse einer aktiven Platten-Behandlung in beiden Zahnbögen, 5 Jahre nach Retentionsabschluss. Bei 99 Modellserien verkleinerten sich alle therapeutisch vergrößerten transversalen Messungen wieder, am meisten die untere Intereckzahn-Distanz, am wenigsten die untere Intermolaren-Distanz.

Letztendlich haben mich die vielen Langzeitstudien von Riedel, Joondeph und Little, University of Washington, bis zu 40 Jahre nach KFO-Behandlungsende zu weiteren eigenen Studien angeregt und nicht mehr losgelassen.



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Article published online:
01 August 2023

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