Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2023; 18(04): 293-295
DOI: 10.1055/a-2093-9497
Schritt für Schritt

Zehenamputation und transmetatarsale Amputation – Schritt für Schritt

Christoph G. Wölfl
,
Thomas Schmickal
,
Helmut Kattner

Zehenamputation

OP-Prinzip

Exartikulation im Grundgelenk der Zehen II–V; an der Großzehe auch Exartikulation im Interphalangealgelenk möglich.


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Indikation

Nicht erhaltungsfähige Zehen z. B. nach Trauma.


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Kontraindikation

Grenzzonenamputation im Endgliedbereich nicht möglich.


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Spezielle Patientenaufklärung

Gegebenenfalls erweiterter Eingriff.


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OP-Planung

Röntgenaufnahme des Vorfußes in 2 Ebenen zur Beurteilung der Metatarsalia.

OP-Technik

Lagerung

Rückenlage, keine Blutsperre.

Zugang

Längsschnitt am Fußrücken über Metatarsaleköpfchen und Grundphalanx ([Abb. 1]). Komplettierung distal zirkulär-tennisschlägerartig bis auf den Knochen (Bildung eines plantaren Hautlappens).

Durchführung

Darstellung der Gelenkkapsel

Freilegen des proximalen Grundglieds, Unterfahren mit Hohmann-Hebeln. Durchtrennung der Kapsel- und Seitenbänder unter Zug nach plantardistal. Exartikulation ohne Knorpelverletzung am Metatarsaleköpfchen. Inspektion des Knorpels: bei matter, gelblicher Oberfläche ggf. Eingriffserweiterung zur Metatarsalebasisresektion. Vitaler Gelenkknorpel wird belassen. Durchtrennung von Beuge- und Strecksehne glatt in Gelenkhöhe. Blutstillung durch Kompression und sparsame Koagulation.

Wundverschluss

Einschlagen des plantaren Lappens; wenige adaptierende Nähte.

Zoom Image
Abb. 1 a u. b Exartikulation im Grundgelenk.

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Tipps und Tricks

  • schonende Gewebebehandlung

  • bei eher fraglicher Durchblutung kein Nahtverschluss


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Nachbehandlung

  • Teilbelastung bis zur Wundheilung

  • bei Amputation einzelner Zehen in der Regel keine orthopädische Versorgung nötig


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Publication History

Article published online:
04 August 2023

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