Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 678
DOI: 10.1055/a-2129-4142
Panorama
Kongressankündigung

22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Contributor(s):
Thomas Bierbaum

Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung – Motor evidenzbasierter Gesundheitspolitik

Vom 4. bis 6. Oktober 2023 findet der Deutsche Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) 2023 in der Urania Berlin in Präsenz statt.

Der DKVF setzt den Fokus auf die Frage, wie die Ergebnisse der Versorgungsforschung helfen können, dass bessere gesundheitspolitische Entscheidungen getroffen werden und die Gesundheitsversorgung optimaler gestaltet wird. Gerade bei den anstehenden Vorhaben der Ampelkoalition wie Krankenhausreform, Gesundheitsdatennutzungs- und Registergesetz wird die Versorgungsforschung wichtige Impulse setzen.

Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung (gVF) liefert der Gesundheitspolitik die Basis für evidenzbasierte Weiterentwicklungen des Gesundheitssystems bzw. der Gesundheitsversorgung. In den Plenarsitzungen berichten renommierte Forscher:innen aus den USA, den Niederlanden und Deutschland, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass ihre Versorgungsforschungsergebnisse gesundheitspolitische Entscheidungen beeinflussen und eine Veränderung der Gesundheitsversorgung bewirken konnten.

Welchen Einfluss die Versorgungsforschung auf die Gestaltung der Langzeitpflege hat veranschaulicht in der 1. Plenarsitzung Prof. Dr. Charlene Harrington, University of California, San Francisco, Sie hat mit ihren Forschungen zur Qualität der langzeitpflegerischen Versorgung die US-amerikanischen Initiativen zur Qualitätstransparenz von Pflegeeinrichtungen maßgeblich beeinflusst und zur gesetzlichen Verankerung von Qualitätsstandards für Pflegeheime beigetragen. Prof. Dr. Gabriele Meyer, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hat herausragende Beiträge zur evidenzbasierten Pflegeforschung in Deutschland erbracht.

In der 2. Plenarsitzung Versorgungsevaluationen mit gesundheitspolitischer Wirkung kann Prof. Dr. Petra Thürmann, Universität Witten/Herdecke verdeutlichen, wie ihre Forschungen zur Priscus-Liste die Gestaltung der Gesundheitsversorgung verändern konnten. Prof. Dr. Gert Westert, Radboud University, Nijmwegen, Gesundheitsversorgungsforscher aus den Niederlanden, verfolgt unter anderem die in den Niederlanden fortgeschrittene Einführung von Mindestmengen mit Evidenzsynthesen, Analysen der politischen Maßnahmen und deren Auswirkungen.

In der 3. Plenarsitzung expliziert Prof. Dr. Jochen Schmitt, TU Dresden und Sprecher der AG Innovationsfonds des DNVF auf der Basis von Analysen der bisher geförderten Innovationsfondsprojekte, wie ein gesetzlich geregelter Pfad für die Implementierung von innovativen und positiv evaluierten Versorgungsformen ausgestaltet werden könnte.

Am ersten Kongresstag, Mittwoch, 4.10.2023, wird der Patient:innentag stattfinden. Dieser beinhaltet verschiedene Veranstaltungen, bei denen die Beteiligung von Patient:innen, deren An- und Zugehörigen und Vertreter innen im Vordergrund steht. Der Tag widmet sich vor allem dem Thema der Langzeitpflege und deren Beforschung.

Weitere interessante Kongressthemen finden sich im Workshop zur Implementierung in der Praxis, in den Symposien, der DFG-Nachwuchsakademie Versorgungsforschung und Master’s Corner, International Health Services Research – learning from each other, sowie auch im jährlichen Get to gether.

Programm

Das Kongressprogramm wird – wie in den vergangenen Jahren – aus den eingereichten Beiträgen gestaltet. Das Programmkomitee hat das Programm im Anschluss an den Begutachtungsprozess zusammengestellt. Dem Programmkomitee gehören zahlreiche Arbeits- und Fachgruppensprecher:innen, Vorstandsmitglieder und Mitglieder des DNVF an. Darüber hinaus sind Wissenschaftler:innen des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie der Philipps-Universität Marburg an der Programmgestaltung und Organisation des Kongresses beteiligt.

Der DKVF lebt durch seine unterschiedlichen Beitragsarten mit Plenarsitzungen, Symposien, Podiumsdiskussionen, Postersessions, State of The Art Lectures, Debates, interaktiven Workshops und Science Slams, welche spannende Kongresstage garantieren. Alle Versorgungsforscher:innen sind daher aufgerufen, den Kongress zur Präsentation ihrer Forschungsergebnisse, zur Diskussion, zum fachlichen Austausch und zum Voneinander-Lernen zu nutzen und Spaß zu haben.

Deutsches Netzwerk für Versorgungsforschung e. V.


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Publication History

Article published online:
22 August 2023

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