Geburtshilfe in Zahlen

Früherkennung

Neue Karte im Gelben Heft

Ruhetag für die Geburtshilfe? Um die Qualität der medizinischen Versorgung zu evaluieren und zu verbessern, veröffentlicht das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) jährliche Berichte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses. Unter anderem beleuchten sie den Bereich der Geburtshilfe. In der Veröffentlichung von 2021 konnte festgehalten werden, dass sich die risikofreien Geburten gleichmäßig auf die Wochentage verteilen, die wenigsten Kinder, nämlich 14,08 %, werden jedoch an einem Sonntag geboren. Quelle: https://iqtig.org/downloads/auswertung/2021/pmgebh/DeQS_PM-GEBH_2021_ BUAW_V01_2022-06-30.pdf; Foto: © WavebreakMediaMicro/stock.adobe.com. Stock photo – posed by a model

Ab Herbst 2023 wird das Gelbe Untersuchungsheft für Kinder um eine Farbkarte erweitert. Es handelt sich dabei um eine Stuhlfarbkarte, die dabei helfen soll, eine Gallengangsatresie bei Neugeborenen frühzeitig zu diagnostizieren. Dabei handelt es sich um eine seltene Erkrankung, bei der sich durch einen Verschluss der Gallengänge die Gallenflüssigkeit staut und damit unbehandelt zu Leberversagen führt. In Deutschland sind jährlich 35–40 Neugeborene davon betroffen. Eine anhaltende Gelbsucht und eine blasse Stuhlfarbe sind typische Symptome der ersten Lebenswochen; die einzige Behandlungsmöglichkeit ist eine Operation. Wird diese in den ersten zwei Lebensmonaten durchgeführt, hat das Kind eine deutlich höhere Chance, mit seiner eigenen Leber weiterleben zu können. Die Stuhlfarbkarte wird bereits in Ländern wie Mexiko, Japan und der Schweiz eingesetzt und ist seit 2021 als digitalisierte Version in der App „Lebercheck für Babys“ in Deutschland verfügbar. Mit der Aufnahme in das Gelbe Heft soll nun eine Versorgungslücke geschlossen und ein niedrigschwelliges Instrument zur Früherkennung der Erkrankung zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: https://www.mhh.de/presse-news/frueherkennung-bei-babys-stuhlfarbkarte-wird-bestandteil-im-gelben-heft

Erratum

Profession, Drei Fragen an… Jule Schneider, Hebamme 2023; 36: 6–8, DOI: 10.1055/a-2083-6185.pdf
Im oben genannten Interview ist die in den Antworten gegenderte Schreibweise durch die Redaktion ohne Einverständnis erfolgt und entsprach nicht der wörtlichen Rede von Jule Schneider. Die Online-Version wurde im Oktober 2023 korrigiert.

Publication History

Article published online:
10 December 2023