Rehabilitation (Stuttg) 2023; 62(05): 259
DOI: 10.1055/a-2154-5082
Aktuelles

SVR-Gutachten 2023 zur Resilienz des Gesundheitssystems

Anlässlich der Krisen der letzten Jahre – v. a. der SARS-CoV-2-Pandemie, der Flutkatastrophe an Ahr und Erft und wiederholter Hitzewellen – befasst sich der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) in seinem Gutachten 2023 „Resilienz im Gesundheitswesen“ intensiv mit der potenziellen Gefährdung des deutschen Gesundheitssystems durch Extremsituationen und mit Wegen zur Bewältigung künftiger Krisen. Die aus seiner Sicht lange Zeit verbreitete Selbstwahrnehmung, Deutschland sei dank seines ausdifferenzierten Gesundheitssystems auch auf unvorhergesehene Entwicklungen sehr gut vorbereitet, hält er für trügerisch. Der Sachverständigenrat schätzt das Gesundheitssystem vielmehr als komplex, fragil und wenig anpassungsfähig ein. Schon zu normalen Zeiten leide es an einer unzulänglichen Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen, einer defizitären Digitalisierung und einem unverhältnismäßigen Datenschutzverständnis. Auf Pandemien, Folgen des Klimawandels oder andere Krisen sei es nicht hinreichend vorbereitet. Der SVR fordert daher, die strukturelle Widerstandsfähigkeit des Systems zu stärken. Da krisenartige Herausforderungen verschiedene Lebensbereiche gleichzeitig betreffen können, empfiehlt er einen „All-Gefahren-Ansatz“. Außerdem müsse Gesundheit als übergreifendes Prinzip in allen Politikbereichen gestärkt werden („Health in all policies“). Dazu müsse die verantwortliche Datennutzung dringend vereinfacht werden.



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Article published online:
17 October 2023

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