Sprache · Stimme · Gehör 2024; 48(02): 80-81
DOI: 10.1055/a-2193-5820
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Cochlea-Implantation: Kinder holen binnen 2 Jahren besonders in verbalen Intelligenzleistungen auf

Schwerhörende Kinder erhalten nur dann Cochlea-Implantate, wenn Hörgeräte nicht zum Erfolg führen oder wenn die Indikation für Cochlea-Implantate erst durch eine Progredienz entsteht. Eine sofortige Cochlea-Implantation bei Diagnosestellung ist eine Ausnahme, z. B. bei Schwerhörigkeiten aufgrund bakterieller Meningitis, deren Erreger eine ossifizierende Labyrinthitis verursachen können.

Fazit

Die Studie zeigte, dass die Kombination von WPPSI-III und WISC-IV eine praktikable Methode zur Beurteilung der Intelligenzentwicklung bei CI-implantierten Kindern war. Kinder mit Cochlea-Implantaten erreichten etwa 3 Jahre nach Erstanpassung der Prozessoren vergleichbare intellektuelle Fähigkeiten wie normalhörende Altersgenossen. Die leitliniengerechte Indikation von Cochlea-Implantaten erst nach Versuchen mit Hörgeräten stand also einem Aufholen und dadurch eventuell verpassten besseren Hörens mit Cochlea-Implantaten bis zur Einschulung nicht im Wege. Die Intelligenztestergebnisse waren die Grundlage für eine erfolgversprechende Schulartempfehlung.



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Article published online:
14 June 2024

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