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DOI: 10.1055/a-2239-5200
Intravenöse Thrombolyse vor endovaskulärer Thrombektomie verbessert Outcome
Die Wirksamkeit der endovaskulären Thrombektomie (EVT) bei Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall (acute ischemic stroke, AIS), der durch einen Verschluss großer Gefäße mit großem Infarktkern (large infarct core, LIC) verursacht wurde(entsprechend Alberta Stroke Program Early CT Score [ASPECTS] 0–5), war bisher unklar, da diese Patienten aufgrund ihres geringeren Anteils an rettbarem Gewebe und des höheren Risikos einer symptomatischen intrazerebralen Blutung und eines tödlichen Verlaufs von den meisten wegweisenden randomisierten kontrollierten EVT-Studien (RCTs) ausgeschlossen wurden. In kürzlich veröffentlichten Studien wurde für Patienten mit ASPECTS 3–5 kein offensichtlicher Nutzen einer zusätzlichen intravenösen Thrombolyse (IVT) nachgewiesen, was die Frage aufwirft, ob eine IVT für Patienten mit LIC von Vorteil ist.
Zusammenfassend konnten die Verfasser der Publikation in dieser auf einem Register basierenden retrospektiven Studie bei Patienten mit großem Infarktkern aufgrund eines proximalen Verschlusses des vorderen Kreislaufs einen signifikanten Vorteil der intravenösen Thrombolyse vor der endovaskulären Thrombektomie (EVT) im Vergleich zur EVT allein beobachten. Um diese Ergebnisse zu bestätigen, sind, so die Autoren, größere prospektive Datensätze erforderlich. Limitiert werden die Ergebnisse ihrer Arbeit nach Aussage der Autoren u. a. durch den nichtrandomisierten, retrospektiven Charakter der Studie. Ferner wurden die Ergebnisse in den einzelnen Zentren bewertet und nicht zentral beurteilt, Informationen zum quantitativen Infarktvolumen, zu den Gerinnseleigenschaften und zum Kollateralstatus, die sich möglicherweise auf die klinischen Ergebnisse ausgewirkt haben, waren nicht verfügbar.
Publication History
Article published online:
01 March 2024
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