In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Anteil der eingeleiteten Geburten in
Ländern mit hohem Durchschnittseinkommen nahezu verdoppelt. In Deutschland lag er
2020 bei 21,8% [1]. Geburtseinleitungen bei
unreifer Zervix sind mit längerer Behandlungsdauer, höheren Kosten, schmerzhafteren
Wehen und geringerer Akzeptanz der Schwangeren verbunden [2]. Aufgrund kontraktionsbedingter uteriner
Hypoperfusion ist der Stress für die feto-plazentare Einheit erhöht, was bei
verminderter fetaler Reserve zu fetalem Distress führen kann. Damit ist das
Interesse an mechanischen Methoden (Ballonkatheter, synthetische osmotische
Dilatatoren) zur Zervixreifung vor Einleitung gestiegen [3]. Der Artikel zeigt anhand 2015-2022 veröffentlichter Studien über die
Anwendung von Dilapan-S zur Zervixreifung bzw. Geburtseinleitung – evidenzbasierte
Empfehlungen für die klinische Praxis auf.