ergopraxis 2024; 17(07/08): 1
DOI: 10.1055/a-2303-9019
Editorial

Occupational Depri ... was?

Kathrin Bösiger

Betätigungsgleichgewicht, Betätigungsentfremdung, Betätigungsdeprivation – ich staune über die vielen wohlklingenden Begriffe meiner akademisierten Kolleg*innen. Manche erscheinen mir abstrakt und weit entfernt von meinem therapeutischen Tun. Doch die Autorinnen des Artikels ab Seite 14 zeigen ganz anschaulich, wie die Konstrukte der Occupational Science uns Praktiker*innen bereichern können.

Ich selbst erlebte eine intensive Betätigungstransition, als ich Mutter wurde. In einem Moment betrachtete ich überglücklich das für mich schönste Baby der Welt in meinen Armen. Im anderen Moment weinte ich aus einem Gefühl der Überforderung heraus. Mein Leben war plötzlich ein anderes – und der Mittelpunkt mein kleiner Sohn.

Für Eltern hat die Zufriedenheit ihres Kindes höchste Priorität. Doch was, wenn es nicht zufrieden ist und viel schreit? Dann geraten kleine Familien schnell an ihre Belastungsgrenze. Wie eine ergotherapeutische Begleitung während dieses herausfordernden Lebensabschnittes aussehen könnte, lesen Sie ab Seite 28.

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen davon erfahren, wann Ergo-therapeut*innen zum Einsatz kommen können und welchen Mehrwert sie für das Wohlbefinden bringen. Unser tägliches Tun ist kostbar und macht einen Unterschied für die Menschen, die wir begleiten.

Ihre

Kathrin Bösiger

k.boesiger@outlook.de



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Article published online:
05 July 2024

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