Allgemeinmedizin up2date 2025; 06(01): 81-94
DOI: 10.1055/a-2310-5309
Blick in die Klinik

Antikoagulation bei Vorhofflimmern – bei wem, warum, wie lange und womit?

Günther Egidi

In Deutschland ist die Häufigkeit von Schlaganfällen in den letzten 15 Jahren etwa gleichgeblieben, während sich die Schlaganfall-Sterblichkeit in dieser Zeit halbiert hat. In jedem 4. Fall ist Vorhofflimmern Ursache des Insults. Wird es entdeckt, kann es therapeutisch mit einer Antikoagulation angegangen werden. Der folgende Beitrag beleuchtet, welche Aspekte für Sie in der Hausarztpraxis im Rahmen der Antikoagulation relevant sind.

Kernaussagen
  • Der Beginn einer Antikoagulations-Behandlung ohne ausführliche Information der Patient*innen und ohne gemeinsame Entscheidungsfindung mit ihnen ist ein Kunstfehler.

  • Der Vor- oder Nachteil von NOAK im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA) hängt wesentlich davon ab, wie gut die Antikoagulation in der VKA-Gruppe geklappt hatte.

  • Die Vorteile von Dabigatran, Apixaban und Edoxaban gegenüber VKA bei Patient*innen mit VHF sind allenfalls geringfügig, für Rivaroxaban nicht vorhanden.

  • Bei guter INR-Einstellung ist ein Vorteil der NOAK nicht nachweisbar.

  • Die erheblich größere Langzeit-Erfahrung spricht für Cumarine.

  • VKA haben weiterhin ihren Stellenwert in der Prävention von Schlaganfällen bei Menschen mit Vorhofflimmern.

  • Vorteile für NOAK gegenüber Gerinnungs-Selbstmanagement mit Cumarinen sind nicht belegt.



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Article published online:
17 February 2025

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