Handchirurgie Scan 2024; 13(03): 145
DOI: 10.1055/a-2328-9986
Editorial

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die dritte Ausgabe dieses Jahres hält wiederum eine Fülle handchirurgischer Themen und Informationen bereit, die wir für Sie aus einer Vielzahl von Veröffentlichungen der letzten Monate extrahiert haben.

Wie gewohnt finden Sie im Diskussionsteil besonders bemerkenswerte Publikationen, die von handchirurgischen Experten kommentiert wurden. Für die distalen Radiusfrakturen hält die Diskussion an, ob eine operative Therapie, trotz weiter verbesserter Verfahren, der konservativen Behandlung langfristig überlegen ist. In einer Langzeitstudie fanden sich nach mehr als zehn Jahren gute funktionelle Ergebnisse, unabhängig von der Therapie und den radiologischen Werten. Trotzdem können Korrekturosteotomien am distalen Radius zur Funktionswiederherstellung und Beschwerdelinderung indiziert sein. Ob man dabei auch darauf verzichten kann, größere knöcherne Defekte aufzufüllen, wird anhand einer anderen Publikation diskutiert. Die mediokarpale Teilarthrodese ist ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von posttraumatischen Arthrosen des Handgelenkes. In einer randomisierten Studie wurde verglichen, ob eine alleinige lunokapitale Arthrodese ebenso verlässlich ist, wie die bewährte Four Corner Fusion. Auf die Besonderheiten und Herausforderungen, die durch neurovaskuläre Komplikationen bei kindlichen suprakondylären Humerusfrakturen resultieren, wird anhand von zwei Artikeln hingewiesen, wobei ein Studienkollektiv über 750 Fälle einschloss. Die Indikationen für eine frühzeitige operative Intervention werden beleuchtet. Durch eine Langzeit-Studie wurden die Ergebnisse von mehr als 800 Silikonimplantaten an den Fingergrundgelenken untersucht. Dabei fanden sich implantatabhängige Unterschiede bei insgesamt zuverlässigen Resultaten. Die Endoprothetik des Daumensattelgelenkes erlebt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung. Nun erlaubt die bereits existierende, große Anzahl von Studien einen Vergleich der Endoprothetik mit der seit Jahrzehnten etablierten Resektionsarthroplastik im Rahmen einer Meta-Analyse. Außerdem wurde anhand einer klinisch-radiologischen Untersuchung die Sinnhaftigkeit der Röntgendiagnostik bei Wunden an der Hand hinterfragt.

Im Aktuell-Teil haben wir zwei neue Rubriken eingeführt – „Künstliche Intelligenz“ und „Nachhaltigkeit“ – da sich handchirurgische Publikationen in zunehmendem Maße diesen Themengebieten widmen. Weitere hochinteressante Artikel beschäftigen sich u.a. mit Amputationsverletzungen bei Kindern und Jugendlichen, dem Outcome von Schussverletzungen sowie Risikofaktoren für problematische Infektionen bei Diabetikern, Frakturen und Katzenbissen.

Bleibt noch der Hinweis auf unsere sehr empfohlenen CME-Beiträge, welche sich mit der dekomprimierenden Osteotomie des distalen Radius bei Inkongruenz des DRUG und den Indikationen und Einsatzmöglichkeiten der Handgelenkendoprothetik beschäftigen.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen, Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier


Publication History

Article published online:
12 September 2024

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