Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir sind medizinische Grundversorgerinnen und Grundversorger, Spezialistinnen und
Spezialisten und Therapeutinnen und Therapeuten. Wir ermöglichen nicht nur präzise
Diagnosen und beobachten Krankheitsverläufe, sondern wir bieten auch ein großes Spektrum
minimal-invasiver Therapien, von der Gewebeentnahme über die lokale Tumortherapie
bis hin zur Schlaganfallbehandlung. Die Therapie gehört zu unserem Fach und das wollen
wir jetzt auch im Titel klarmachen.
Wir freuen uns sehr, Sie zum 106. Deutschen Röntgenkongress 2025, Kongress für medizinische
Radiologie und bildgeführte Therapie, einzuladen!
Das Motto des 106. Deutschen Röntgenkongresses lautet „W.I.R. gestalten – Wissen. Innovation. Radiologie.“. Wir alle gestalten tagtäglich und auf vielen Ebenen die Radiologie – im Austausch
mit unseren Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen anderer Fächer, mit
Fachgesellschaften und Verbänden, mit gesundheitspolitischen Akteurinnen und Akteuren
und mit Partnern aus der Industrie. Wir tun dies am Arbeitsplatz in unterschiedlichen
Arbeitsgruppen und natürlich auch innerhalb der Deutschen Röntgengesellschaft. Diesen
Gestaltungswillen sollten wir uns bewahren, verstetigen und ausbauen – für die Zukunft
unseres Fachs.
Als übergreifende Schwerpunktthemen des Kongresses haben wir die Bereiche „Neue Arbeit“ und „Radiologie in Klinik und Praxis“ ausgewählt.
Neue Arbeit in der Radiologie hat sicher nicht in erster Linie mit coolen Arbeitsevents,
Tischfußball am Arbeitsplatz oder hippen Angestellten zu tun, die im Café an der Ecke
arbeiten. Entscheidend sind für uns vielmehr zwei zentrale Entwicklungen, denen wir
uns verstärkt stellen müssen: dem Mangel an Fachkräften und den sich verändernden
Wünschen und Anforderungen von Menschen an ihre Arbeitsplätze. Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind heute viel stärker fokussiert auf selbstbestimmtes Arbeiten und fordern
Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und -ort. Anders gesagt: Themen wie Work-Life-Balance
oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden auch in der Radiologie immer wichtiger.
Neue Ideen und Konzepte, wie Kliniken, Abteilungen und Praxen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter für sich gewinnen und langfristig binden können, sind notwendig. Nur so
können wir auch in Zukunft eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten.
Die Radiologie kann sicher eine Vorreiterrolle einnehmen, denn anders als andere Fächer
verfügen wir über einen hohen Grad an Technisierung und über bereits etablierte digitale
Strukturen. Damit ergeben sich hier mehr als in anderen Disziplinen Möglichkeiten,
Arbeitszeiten zu flexibilisieren, Homeoffice zu nutzen oder Jobsharing zu ermöglichen.
Ein wichtiges Beispiel ist das „Remote Scanning“ Damit kann nicht nur eine spezialisierte
Versorgung in der Breite sichergestellt, sondern auch mehr räumliche Flexibilität
für Mitarbeitende bewerkstelligt werden. Nicht vergessen sollte man den Einsatz von
KI-Anwendungen, die zur Prozessoptimierung und damit auch zu einem effizienteren,
zeitsparenden Arbeiten beitragen.
„W.I.R.“ müssen daher im Gespräch bleiben, Erfahrungen austauschen und neue Wege aufzeigen
– untereinander, mit der Politik, mit Personalverantwortlichen in Kliniken und mit
anderen Branchen und Arbeitsfeldern.
Mit dem Schwerpunktthema „Radiologie in Klinik und Praxis“ wollen wir die Forderung
zur Ambulantisierung aufgreifen und uns der Frage stellen, wie das unsere Arbeit in
Zukunft beeinflussen wird.
Die Überwindung der Sektorengrenzen ist schon länger ein Thema der Gesundheitspolitik
und stand zuletzt auch im Mittelpunkt einer Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission
für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung im Mai 2024. Gründe hierfür
gibt es viele: aus Sicht der Patientinnen und Patienten beispielsweise die fehlende
Kontinuität der Behandler und unnötige Doppeluntersuchungen; aus Sicht der Kostenträger
Doppelstrukturen, die unnötig knappes Personal und knappe Finanzressourcen binden.
Aber wie wird bei einer Verschiebung von Leistungen zwischen den Sektoren die fachärztliche
Weiterbildung sichergestellt? Wie sollen in den Kostenstrukturen von Krankenhäusern
ambulante Leistungen angeboten werden und wie stellen wir sicher, dass auch Patientinnen
und Patienten, die allein leben, noch sicher versorgt werden können. Viele dieser
Problemfelder betreffen auch unmittelbar die Radiologie. Radiologinnen und Radiologen
müssen ihr Rollenverständnis kritisch hinterfragen. Arbeiten in der ambulanten Radiologie
kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen – im Rahmen einer Berufsausübungsgemeinschaft,
als Teil eines Praxisverbunds oder eines MVZ, als alleinige Inhaberin oder alleiniger
Inhaber oder in einem ärztlichen Team aus Teilhaberinnen und Teilhabern. Es gibt viele
Wege in die Niederlassung und es ist wichtig zu wissen, worauf man achten muss, wie
die einzelnen Umsetzungsschritte sind und wer einen unterstützen kann.
Über diese und viele andere Themen aus Klinik und Praxis sollten „W.I.R“ sprechen
und dabei gemeinsam die weitere Ausgestaltung in den Blick nehmen.
Neben den beiden inhaltlichen Schwerpunkten möchten wir auch in der konkreten Ausarbeitung
und Umsetzung des Programms neue Akzente setzen. Um den Kongress zukunftssicher zu
machen, werden wir neue Formate brauchen. Auch Formate, die das „W.I.R.“ des Mottos
mit Leben füllen und emotional übersetzen. Dialog und Diskussion, Interaktion und
Partizipation, Edutainment und Didaktik sind für uns wesentliche Eckpfeiler für die
Ausgestaltung von Sitzungen und Veranstaltungen.
Der 106. Deutsche Röntgenkongress setzt sich in bewährter Form aus zwei Bestandteilen
zusammen.
RÖKO DIGITAL bietet Ihnen vom 5. März 2025 bis zum 21. Juni 2025 radiologische Fortbildung in
ihrer gesamten Vielfalt. In diesem Zeitraum erwartet Sie mittwochs, donnerstags und
samstags aktuelles Wissen entlang aller radiologischen Bereiche. Das Programm hierfür
gestalten die Arbeitsgemeinschaften, Netzwerke, Foren und assoziierten Fachgesellschaften
der DRG.
Auf dem RÖKO WIESBADEN können Sie sich vom 28. bis 30. Mai 2025 im RheinMain CongressCenter (RMCC) über
die „hot topics“ entlang des Kongressmottos und der Themenschwerpunkte informieren
und austauschen. Selbstverständlich kommt auch die Wissenschaft nicht zu kurz und
unsere Partner aus der Industrie freuen sich darauf, Ihnen in der begleitenden Industrie-Ausstellung
Einblicke in neue Entwicklungen und Techniken vorstellen zu können. Zudem ist der
Kongress in Wiesbaden eine hervorragende Gelegenheit, um Kolleginnen, Kollegen und
Freunde zu treffen und die radiologische Gemeinschaft zu erleben.
Sie können sich, sobald die Anmeldung geöffnet ist, sowohl für RÖKO DIGITAL als auch
für RÖKO WIESBADEN separat anmelden. Am besten nehmen Sie an beiden Formaten teil.
So profitieren Sie von einem perfekt aufeinander abgestimmten Programm zu allen relevanten
Fortbildungs-, Wissenschafts- und berufspolitischen Themen.
„W.I.R. gestalten“ – hoffentlich auch mit Ihnen auf dem 106. Deutschen Röntgenkongress
2025.
Wir freuen uns auf Sie!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Prof. Dr. Martin Mack
Prof. Dr. Michael Uder
Kongresspräsidenten des 106. Deutschen Röntgenkongresses
Prof. Dr. Martin Mack (li.) und Prof. Dr. Michael Uder, Kongresspräsidenten des 106.
Deutschen Röntgenkongresses. © DRG/Rafalzyk.