Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-2341-1100
Der interessante Fall

Pleomorphes Adenom aus ektopem Tränendrüsengewebe – Management eines großen extrakonalen retroäquatorialen Tumors über eine anteriore transkutane Orbitotomie

Pleomorphic adenoma of ectopic lacrimal gland tissue – management of a large extraconal retroaquaetorial tumor via anterior transcutaneous orbitotomy
Marlene Stein
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle, Halle, Deutschland
,
Monika Hämmerle
2   Institut für Pathologie, Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland (Ringgold ID: RIN9176)
,
Arne Viestenz
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle, Halle, Deutschland
,
Claudia Wickenhauser
2   Institut für Pathologie, Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg, Halle, Deutschland (Ringgold ID: RIN9176)
,
Alexander Glien
3   Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Halle, Deutschland (Ringgold ID: RIN9176)
,
Hans-Gert Struck
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle, Halle, Deutschland
,
Jens Heichel
1   Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle, Halle, Deutschland
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Hintergrund

Intraorbital lokalisiertes ektopes Gewebe der Tränendrüse (ektopes orbitales Tränendrüsengewebe – EOTG) gilt als eine Rarität. Bei klinischer Präsentation von Exophthalmus und binokularen Doppelbildern zusammen mit einer neu aufgetretenen einseitigen Visusminderung sollte jedoch auch an diese seltene Differenzialdiagnose gedacht werden.

In einer Übersichtsarbeit von Nagendran et al. wurden die Fallberichte zu ektopem Tränendrüsengewebe systematisch aufgearbeitet. Dabei konnten 181 Fälle hinsichtlich Demografie, Histologie, Lokalisation und Klinik ausgewertet werden. Viele der Fälle waren nicht intraorbital gelegen, sondern fanden sich epibulbär konjunktival (62%). In 16% waren es orbitale, in 11% palpebrale, in 9% intraokulare und bei 2% intrasakkale (Saccus lacrimalis) Lokalisationen. Bei 0,6% fanden sich diese Gewebe sogar intranasal [1].

Das pleomorphe Adenom (PA) ist der häufigste epitheliale Tumor der Tränendrüse und kann in etwa 50% nachgewiesen werden [2]. In den sehr seltenen Fällen von ektopem Tränendrüsengewebe konnten in nur etwa 4% PA histologisch in diesen Läsionen nachgewiesen werden [1].



Publication History

Received: 30 June 2023

Accepted after revision: 04 September 2023

Article published online:
29 July 2024

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