Internationale Studienergebnisse

Patellofemorales Schmerzsyndrom – Der „Kurze Fuß“ reduziert Schmerzen

Die Übung „Kurzer Fuß“ ist eine der bekanntesten Übungen zur Stärkung der intrinsischen Fußmuskulatur. © K. Oborny/Thieme

Bis zu 25 % aller Sportler*innen leiden unter einem Patellofemoralen Schmerzsyndrom (PFSS). Kniebeuge, langes Sitzen, Treppensteigen, Springen oder Joggen lösen die typischen Symptome aus. Die Ursachen können an anderen Stellen liegen – oftmals wird die Hüfte oder das Knie therapiert. Aber auch der Fuß ist an der Symptomatik beteiligt.

Die Forschenden teilten 28 Teilnehmende mit PFSS im Alter zwischen 18 und 35 Jahren randomisiert in zwei Gruppen ein. Gruppe 1 erhielt zu den Knie- und Hüftübungen auch Training für die kurze Fußmuskulatur, Gruppe 2 führte lediglich die Knie- und Hüftübungen durch. Die Maßnahmen für die Hüftmuskulatur bestanden aus Abduktion in Seitenlage, Clamshells und Hüftextension aus Bauchlage. Zum Knietraining zählten aktive Straight Leg Raises, Knieextension in Rückenlage mit unterlagertem Knie sowie Mini-Squats in 45° Knieflexion und mit dem Rücken an der Wand. Die Probanden führten all diese Übungen mit drei Serien von 10 bis 20 Wiederholungen durch. Das Training konnte nach Bedarf mit Gewichten erschwert werden. Die Trainierenden führten das Programm zwei Mal die Woche für sechs Wochen durch.

Gruppe 1 absolvierte für die kurze Fußmuskulatur die Übung „Kurzer Fuß“ (KFÜ). Dabei hoben sie den großen Zeh an und zogen den Großzehballen zur Ferse, ohne dabei die Großzehe zu flektieren. Der Fuß wurde in dieser Position 5 Sekunden für drei Sets und 15 Wiederholungen gehalten. Auch diese Übung führten die Proband*innen zwei Mal pro Woche für 6 Wochen durch – in den ersten 2 Wochen im Sitz, in der 3. und 4. Woche im Stand, in den letzten beiden Wochen im Einbeinstand.

Um den Schmerz zu messen, setzten die Forschenden eine VAS ein. Für die Kniefunktion die Anterior Knee Pain Scale (AKPS).

Die Werte auf der VAS verbesserten sich nach 6 Wochen in Gruppe 1 um 5,1 Punkte und in Gruppe 2 um 2,9 Punkte. Im AKPS zeichnete sich im gleichen Zeitraum eine Verbesserung der Gruppe 1 um 17 Punkte ab, während in Gruppe 2 eine Funktionsverbesserung von 11,6 Punkten erreicht wurde.

ens

J Orthop Surg Res 2024; 19: 207

Publication History

Article published online:
13 September 2024