physioscience 2024; 20(04): 192-193
DOI: 10.1055/a-2373-6118
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Screeningtests zur Beurteilung von Athlet*innen mit Risiko für Verletzungen am vorderen Kreuzband – ein Scoping Review

Screening Tests for Assessing Athletes at Risk of ACL Injury or Reinjury – A Scoping Review

Zusammenfassung

Hintergrund

Die soziale und wirtschaftliche Belastung durch Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist erheblich: Die lebenslangen Kosten belaufen sich auf fast 40 000 USD für rekonstruktive Eingriffe und 90 000 USD für eine konservative Behandlung [1]. Für Sportler*innen ist eine VKB-Verletzung besonders belastend, da diese oft das Karriereende bedeutet [2]. Zudem besteht im späteren Leben nach einer VKB-Verletzung ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Gelenkverschleiß, wie beispielsweise Osteoarthritis [3]. Bei einer jährlichen Inzidenz von 68,6 pro 100 000 Personen bleiben isolierte VKB-Rupturen eine häufige orthopädische Verletzung [4]. Bei männlichen Athleten ist der Verletzungspeak altersabhängig und tritt zwischen dem 19. und 25. Lebensjahr auf [4]. Die Verletzungsrate bei Athletinnen ist dreimal höher als bei Athleten. Hormonelle, anatomische, neuromuskuläre und propriozeptive Aspekte können zu diesem Geschlechtsunterschied beitragen [5]. Es stehen verschiedene Tests zur Verfügung, mit denen Athlet*innen untersucht werden können, um Anfälligkeit und Risiko für eine Erst- oder Wiederverletzung des VKB zu bestimmen. Unklar ist, welche Tests klinisch aussagekräftig sind und was bei ihrer Verwendung zu beachten ist.


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Article published online:
19 November 2024

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