Neuroradiologie Scan 2024; 14(04): 272-273
DOI: 10.1055/a-2383-6193
Aktuell
Degenerativ

Zerebrale Mikroangiopathie: DTI-ALPS-Wert als Demenzprädiktor

Die zerebrale Mikroangiopathie ist verantwortlich für ein Viertel aller Schlaganfälle und die häufigste Ursache der vaskulären Demenz. Eine wichtige Rolle bei der Progredienz dieser Erkrankung spielen die perivaskulären Räume (PVR). Diese sind bei Patienten mit zerebraler Mikroangiopathie häufig so erweitert, dass sie im MRT sichtbar sind und in ihrer Umgebung finden sich nicht selten Hyperintensitäten der weißen Substanz, die als Risikofaktor für eine Demenz gelten.

Fazit

Der DTI-ALPS-Wert ist geeignet, bei Patienten mit einer zerebralen Mikroangiopathie eine Demenz und kognitive Veränderungen vorherzusagen. Dass sich mit den PVR-Werten keine derartigen Vorhersagen treffen lassen, hängt möglicherweise damit zusammen, dass erweiterte PVR bereits das Endstadium der glymphatischen Dysfunktion repräsentieren. Zudem misst man mit dem PVR-Volumen primär die periarteriolären Räume und damit eher den Einstrom von Substanzen. Mit dem DTI-ALPS-Wert hingegen lässt sich die deutlich relevantere Dysfunktion des Ausstroms messen, also Störungen beim Abtransport potenziell schädlicher Stoffe.



Publication History

Article published online:
01 October 2024

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