Praxis Handreha 2025; 06(01): 1-2
DOI: 10.1055/a-2411-5992
Editorial

Editorial

Annika Abend
 
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    Annika Abend

    Liebe Lesende,

    in der modernen Handtherapie begegnen Physio- und Ergotherapeutinnen häufig Patient*innen, die aufgrund von Verletzungen, Operationen oder degenerativen Erkrankungen ungesunde Schonhaltungen einnehmen. Diese körpereigene Reaktion ist zur Schmerzvermeidung und zum Schutz vor weiteren Schäden zunächst angemessen. Aus einem kurzfristigen Anpassungsverhalten kann sich jedoch ein langfristiges Problem entwickeln: Eine temporär sinnvolle Schonhaltung kann über längere Zeit zu Muskeldysbalancen und Mehrbelastungen anderer Strukturen – und damit zu weiteren Schmerzen und Problemen führen.

    In dieser Ausgabe zeigen Ihnen die Autor*innen aus den Bereichen Medizin, Physio- und Ergotherapie, welche Auswirkungen Ausweichbewegung, Ruhigstellung und Schonhaltung auf die Wiederherstellung und langfristige Funktionsfähigkeit der Hand haben. Sie erfahren, warum die Ruhigstellung eine zwar notwendige, aber problematische Maßnahme darstellt. Sie wird nach Operationen, Frakturen oder bei akuten Entzündungen verordnet, um die Heilung zu fördern. Zu lange Phasen der Immobilisation führen jedoch neben Muskelatrophie und Kontrakturen oft auch zur Entwicklung von Kompensationsmechanismen in angrenzenden Gelenken. Diese sind zwar vorübergehend effektiv, um bestimmte Tätigkeiten auszuführen, können aber zu Fehlhaltungen, Überlastungen und Schmerzen zum Beispiel im Schulter- und Nackenbereich führen.

    Anhand von Fallbeispielen und Erfahrungsberichten erfahren Sie, welche Maßnahmen nötig und sinnvoll sind, um diesem Prozess entgegen zu wirken, und ab wann es wichtig ist, mit der gezielten Mobilisation zu beginnen. Die Handtherapie steht dabei vor der Herausforderung, einen Mittelweg zwischen Schutz und Aktivität zu finden. Eine frühzeitige Intervention und gezielte Anleitung können verhindern, dass sich Kompensationen verfestigen und neue Beschwerden entstehen. Edukation und aktives Mitwirken der Patient*innen sind dabei zentrale Bestandteile des Therapieerfolgs.

    Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen Ausgabe!

    Ihre Annika Abend

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    Herausgebende

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    Dr. med. Ben Schacher
    ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie, Akupunktur, spezielle Schmerztherapie. Als Mitbegründer ist er seit 2017 ambulant im curadocs MVZ in Berlin operativ und konservativ tätig. Zuvor war er Handchirurg im Unfallkrankenhaus Berlin, in der Klinik für spezielle Handrehabilitation und im Brandverletztenzentrum. Er ist Handexperte der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Berliner Orthopäd*innen sowie Mitglied in diversen Fachgesellschaften. Er studierte in Berlin mit Aufenthalten in Asien und Europa
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    Annika Abend
    ist staatlich examinierte Physiotherapeutin, zertifizierte Manualtherapeutin und Handtherapeutin. Seit 2019 ist sie in einer Praxis mit Schwerpunkt auf die obere Extremität in Berlin angestellt.
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    Nora Meyer
    ist seit 2014 staatlich examinierte Ergotherapeutin, seit 2023 B.Sc. der Ergotherapie, zertifi zierte Manualtherapeutin der oberen Extremität und Handtherapeutin. Seit 2017 ist sie in einer handtherapeutischen Praxis in Berlin angestellt, wo sie seit Anfang 2023 die Rolle der fachlichen Leitung inne hat .

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    15. Januar 2025

    © 2025. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

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    Dr. med. Ben Schacher
    ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie, Akupunktur, spezielle Schmerztherapie. Als Mitbegründer ist er seit 2017 ambulant im curadocs MVZ in Berlin operativ und konservativ tätig. Zuvor war er Handchirurg im Unfallkrankenhaus Berlin, in der Klinik für spezielle Handrehabilitation und im Brandverletztenzentrum. Er ist Handexperte der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Berliner Orthopäd*innen sowie Mitglied in diversen Fachgesellschaften. Er studierte in Berlin mit Aufenthalten in Asien und Europa
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    Annika Abend
    ist staatlich examinierte Physiotherapeutin, zertifizierte Manualtherapeutin und Handtherapeutin. Seit 2019 ist sie in einer Praxis mit Schwerpunkt auf die obere Extremität in Berlin angestellt.
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    Nora Meyer
    ist seit 2014 staatlich examinierte Ergotherapeutin, seit 2023 B.Sc. der Ergotherapie, zertifi zierte Manualtherapeutin der oberen Extremität und Handtherapeutin. Seit 2017 ist sie in einer handtherapeutischen Praxis in Berlin angestellt, wo sie seit Anfang 2023 die Rolle der fachlichen Leitung inne hat .