NOTARZT
DOI: 10.1055/a-2411-7146
Originalarbeit

Personalstruktur und Berufsperspektive von Notärzt*innen in ländlichen und städtischen Räumen – eine umfragebasierte Erhebung

Staffing and Career Prospects of Emergency Physicians in Rural and Urban Areas – a Survey-based Study
1   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland (Ringgold ID: RIN39542)
,
Christine Eimer
2   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel, Deutschland (Ringgold ID: RIN15056)
,
Florian Rosskopf
2   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel, Deutschland (Ringgold ID: RIN15056)
,
Tobias Grübl
3   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Koblenz, Deutschland (Ringgold ID: RIN39540)
,
David Häske
4   Zentrum für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN27203)
,
Martin Kulla
1   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland (Ringgold ID: RIN39542)
,
Michael Bernhard
5   Zentrale Notaufnahme, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland (Ringgold ID: RIN39064)
,
Florian Reifferscheid
2   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel, Deutschland (Ringgold ID: RIN15056)
6   Fachbereich Medizin, DRF Stiftung Luftrettung gAG, Filderstadt, Deutschland
,
1   Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, Deutschland (Ringgold ID: RIN39542)
› Author Affiliations
 

Zusammenfassung

Hintergrund

Die prähospitale Notfallversorgung erfährt seit Jahren zunehmende Einsatzbelastungen. Der Einfluss des demografischen Wandels auf regionalspezifische Unterschiede von Notärzt*innen sowie deren Motivation zum Verbleib im aktiven Notarztdienst ist unklar.

Methode

Deutschlandweite Umfrage unter Notärzt*innen zu demografischen und weiteren, für den Notarztdienst relevanten Angaben.

Ergebnisse

Der Anteil an Notärzt*innen ≥ 60 Jahren (10,1 vs. 4,5% [städtisch], p < 0,001) sowie derer, die angaben, binnen 5 Jahren den Notarztdienst beenden zu wollen (19,8 vs. 14,7%, p = 0,006), war in ländlichen Rettungsdienstbereichen höher. Die multivariate Analyse ergab eine angemessene Vergütung (p = 0,002) und eine Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen (p < 0,001) als Motivatoren für einen längeren Verbleib als aktive Notärzt*innen.

Schlussfolgerungen

Unterschiede zwischen Notärzt*innen im ländlichen und städtischen Raum sind bei der Personalbindung zu berücksichtigen. Als mögliche Steuerungsinstrumente konnten Vergütung und Zufriedenheit mit den Berufsbedingungen identifiziert werden, um einem absehbaren Notarztmangel zu begegnen.


#

Abstract

Background

Over recent decades, emergency medical services in Germany experience rising mission numbers. So far, effects on EMS physician staffing in urban and rural areas by demographic changes in Germany remain unclear.

Methods

Online survey among EMS physicians in Germany evaluating demographic and further parameters critical for EMS physician staffing.

Results

EMS physicians older than 59 years (10,1 vs. 4,5% [urban], p < 0,001) as well as such physicians who tend to quit service within 5 years (19,8 vs. 14,7%, p = 0,006), are more frequent in rural areas. A multivariate analysis revealed appropriate salaries (p = 0.002) as well as satisfaction with prehospital job settings (p < 0.001) to be associated with longer intended service time.

Conclusion

This study provides novel insights into demographic differences between EMS physicians in German urban and rural areas. Anticipating factors identified here such as appropriate job settings might improve staff retention.


#

Einleitung

Entsprechend den Landesrettungsdienstgesetzen stellt die prähospitale Rettung von Menschen in medizinischen Notlagen eine wesentliche Säule der öffentlichen Daseinsfürsorge dar. Über die letzten Dekaden wurde eine zunehmende Arbeitsbelastung im Rettungsdienst mit Zuwachsraten um bis zu 5% p. a. verzeichnet [1] [2]. Eine Ursache dieses multifaktoriell bedingten Belastungszuwachses liegt in der demografischen Veränderung der deutschen Bevölkerung, die sich sowohl auf Patienten als auch auf medizinische Dienstleister auswirkt [3] [4] [5].

Neben der Versorgung von Notfallpatienten durch den Rettungsdienst entfällt die primärmedizinische Versorgung in Deutschland schwerpunktmäßig auf Hausärzt*innen. Jung und Kollegen konnten feststellen, dass die Hälfte der befragten Hausärzt*innen ihren Beruf nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter ausüben möchten. Die Arbeitsbelastung und -zufriedenheit waren dabei wesentliche Einflussfaktoren auf das beabsichtigte Renteneintrittsalter. Im Falle einer verminderten hausärztlichen Versorgung von Akutpatienten ist mit einer weiteren Belastung des Rettungsdienstes zu rechnen. Im Kontext dessen sowie des sich abzeichnenden Gesamtärztemangels muss eine zunehmende Versorgungslücke im Notarztdienst antizipiert werden [6] [7] [8] [9].

Die Bundesärztekammer gab 2021 eine Gesamtzahl von 51531 Ärzten mit der Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ an [10]. Dabei bleibt neben der Anzahl tatsächlich aktiver Notärzt*innen ebenso unklar, inwieweit die tatsächlich aktiven Kolleg*innen planen, in Zukunft die Tätigkeit weiter auszuüben.

Ziel der vorliegenden Umfrage „Demografie und Ausbildung aktiver Notärzt*innen in Deutschland“ (DEMAND) war die demografische Beschreibung von Notärzt*innen im ländlichen und städtischen Raum sowie des perspektivischen Verbleibs im Notarztdienst.


#

Methoden

Fragebogen

Der Fragebogen bestand aus 27 Fragen zu „Demografie“, „Aus- und Weiterbildung“ und „Dienstgestaltung“. Die Fragen waren als Einfach- bzw. Mehrfachauswahl konzipiert oder nutzten 4‑stufige Likert-Skalen (1 sehr schlecht – 4 sehr gut). Vereinzelt waren Freitextantworten zulässig. Auf Grundlage der Vorgaben des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumplanung erfolgte eine Einordnung der Teilnehmenden nach ländlichem und städtischem Raum [11]. Als „regelmäßig in einem innerklinischen High-Care-Bereich tätig“ wurden die Angabe einer regelmäßigen Tätigkeit auf einer Intensivstation, einer Intermediate-Care-Station, in der Anästhesiologie oder der innerklinischen Notfallmedizin erachtet. Nach Einschätzung der Ethikkommission der Universität Ulm ist diese anonyme Befragung im Sinne § 15 der Berufsordnung für Ärzte nicht beratungspflichtig.


#

Evaluationsablauf

Die Befragung vom 01.07.2022 bis 31.12.2022 mittels der Software „Unipark“ (Tivian, Deutschland) onlinebasiert (https://ww2.unipark.de/uc/demand) durchgeführt. Die Bewerbung der Umfrage erfolgte durch eine Einladung der notärztlichen Arbeitsgemeinschaften und der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) per E-Mail. Zusätzlich erfolgte eine Bewerbung in Print- (NOTARZT, Thieme) und Onlinemedien (band-online.de, newspapers.eu, nerdfallmedizin.de) sowie auf Fachkongressen im Jahr 2022 (z. B. Jahrestagung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V.).


#

Fallzahlplanung, Datenanalyse und Auswertung

Jacob und Kollegen [12] empfahlen Stichprobengrößen von mindestens 500 Personen für repräsentative Umfragen innerhalb einer homogenen Gruppe (z. B. Notärzt*innen) und von mindestens 1000 Personen für allgemeine Bevölkerungsbefragungen. Als Umfrageziel wurde eine Fallzahl von mindestens 1000 validen Teilnehmenden avisiert.

Datensätze wurden ausgeschlossen, wenn weniger als 2 ausgefüllte Fragen oder keine Zustimmung zur Datenverarbeitung vorlagen. Unplausible Angaben (z. B. Altersangabe ≤ 25 Jahre aufgrund der Ausbildungsdauer bis zur Notarzttätigkeit; invalide Postleitzahl) wurden im Rahmen der Auswertung als fehlende Daten erachtet.


#

Statistik

Auswertungen wurden mittels SPSS 29.0.0.0 (IBM, USA) durchgeführt und Abbildungen mittels Prism 9.4.1 (Graphpad, USA) erstellt. Variablen wurden als absolute und relative Häufigkeiten (%) oder je nach Verteilung als Mittelwert (MW) ± Standardabweichung (SD) oder Median mit Interquartilsabstand (IQR) (Q1–Q3, nonparametrische Verteilung) dargestellt. Als Test auf Normalverteilung kam der Shapiro-Wilk-Test zum Einsatz. Gruppenunterschiede für kategoriale Parameter wurden mittels Pearson’s Chi-Quadrat- oder dem exakten Test nach Fisher berechnet. Für nonparametrische kontinuierliche Variablen erfolgte eine Analyse auf Gruppenunterschiede mittels Mann-Whitney-U-Test. Fälle mit fehlenden Variablen wurden für entsprechende Gruppenvergleiche von der Analyse ausgeschlossen. Ein logistisches Regressionsmodell wurde verwendet, um den Effekt verschiedener Motivatoren auf die prognostizierte Aktivität als Notärzt*innen in 5 Jahren abzuschätzen. Eine Wahrscheinlichkeit (Odds Ratio) > 1 deutet dabei auf eine Assoziation mit einem wahrscheinlicheren Ausstieg aus dem Notarztdienst hin. Ein p-Wert < 0,05 wurde als statistisch signifikant erachtet.


#
#

Ergebnisse

Gemäß den Ein- und Ausschlusskriterien wurden 2080 Fragebogen mit einer mittleren Vollständigkeit der Daten von 91,5% in die Auswertung eingeschlossen ([Abb. 1]). Aufgrund des freien Onlinezugangs kann keine Aussage über die Rücklaufquote getroffen werden. Die eingeschlossenen Datensätze verteilten sich auf 1984 aktive (95,4%) und 96 inaktive Notärzt*innen (4,6%). Inaktive Notärzt*innen waren jünger (38 Jahre, Q1–Q3: 32–44 vs. 42 Jahre, Q1–3: 35–49; p = 0,039) und seltener männlich (59/91, 64,8% vs. 73,3%, p = 0,003).

Zoom Image
Abb. 1 Umfrageteilnehmende anhand der Ein- und Ausschlusskriterien (Flowchart).

Demografische Unterschiede aktiver Notärzt*innen nach Regionalstruktur

Im vorliegenden Kollektiv wurden 1244/1893 (65,7%) aktive Notärzt*innen mit Tätigkeit im städtischen und 649/1893 (34,3%) im ländlichen Raum erfasst. Notärzt*innen im städtischen Raum waren jünger (40 Jahre, Q1–3: 35–47 vs. 43 Jahre, Q1–3: 37–53; p < 0,001). Der Anteil an Notärzt*innen mit einem Alter von mindestens 60 Jahren war im ländlichen Raum höher als im städtischen Raum (10,1 vs. 4,5%; p < 0,001, [Abb. 2]). Notärzt*innen im ländlichen Raum verfügten eher über eine abgeschlossene Facharztausbildung (81,1 vs. 76,2%; p = 0,015), sind jedoch seltener regelmäßig in innerklinischen High-Care-Bereichen tätig (64,7 vs. 75%, p < 0,001). Der Anteil an Notärzt*innen, die teilweise oder vollständig freiberuflich/honorarärztlich am Notarztdienst teilnehmen, war im ländlichen Raum höher (75,6 vs. 62,6%, p < 0,001). In beiden Einsatzbereichen wurde das Bruttogehalt pro 12‑stündigem Notarztdienst selten als angemessen bewertet (28,2 vs. 32,0%, p = 0,106). [Tab. 1] fasst weitere Vergleiche nach Regionalstruktur zusammen.

Zoom Image
Abb. 2 Altersstruktur aktiver Notärzt*innen in Deutschland nach Regionalstruktur (% je Alterskategorie). Der Anteil von Notärzt*innen ≥ 60 Jahren ist hervorgehoben (roter Kasten).

Tab. 1 Vergleich von Notärzt*innen (NÄ) nach Tätigkeit in ländlichen und städtischen Räumen.

Variable

statistisches Mittel

NÄ im ländlichen Raum

N = 649

NÄ im städtischen Raum

N = 1244

p

n

n

Alter (Jahre)

Median (Q1–Q3)

645

43,0 (37,0–53,0)

1241

40,0 (35,0–47,0)

< 0,001

Alter ≥ 60 Jahre

abs./rel. Häufigkeit

645

65 (10,1)

1241

56 (4,5)

< 0,001

Geschlecht

abs./rel. Häufigkeit

646

1242

  • männlich

475 (73,5)

907 (73,0)

0,813

  • weiblich

169 (26,2)

334 (26,9)

0,733

  • divers

2 (0,3)

1 (0,01)

0,269

Fachgebiet

abs./rel. Häufigkeit

642

1240

  • Anästhesiologie

403 (62,8)

887 (71,5)

< 0,001

  • Allgemeinmedizin

44 (6,9)

39 (3,2)

< 0,001

  • Innere Medizin

101 (15,7)

172 (13,9)

0,277

  • Chirurgie

71 (11,1)

98 (7,9)

0,027

  • Pädiatrie

5 (0,8)

14 (1,1)

0,628

  • Neurologie

8 (1,1)

6 (0,5)

0,068

  • andere Fachgebiete

10 (1,3)

24 (1,9)

0,559

schwerpunktmäßiges Arbeitsfeld

abs./rel. Häufigkeit (%)

643

1240

  • intensivmedizinische Patientenversorgung

181 (28,1)

451 (36,4)

< 0,001

  • stationäre Patientenversorgung ohne ICU/IMC

48 (7,5)

77 (6,2)

0,299

  • operative Anästhesiologie

250 (38,9)

578 (46,6)

0,001

  • innerklinische Notfallmedizin/ZNA

127 (19,8)

232 (18,7)

0,585

  • prähospitale Notfallmedizin

209 (32,5)

401 (32,3)

0,942

  • ambulante Patientenversorgung ohne ZNA

92 (14,3)

122 (9,8)

0,005

  • anderes Tätigkeitsfeld (z. B. außerhalb der direkten Patientenversorgung)

52 (8,1)

71 (5,7)

0,049

regelmäßige innerklinische High-Care-Tätigkeit

abs./rel. Häufigkeit

643

416 (64,7)

1240

930 (75,0)

< 0,001

Versorgungsstufe des Hauptarbeitgebers

abs./rel. Häufigkeit

639

1238

  • Universitätsklinikum

68 (10,6)

256 (20,7)

< 0,001

  • Klinik der Maximalversorgung

90 (14,1)

238 (19,2)

0,001

  • Klinik der Schwerpunktversorgung

138 (21,6)

305 (24,6)

0,146

  • Klinik der Grund- und Regelversorgung

158 (24,7)

230 (18,6)

0,002

  • niedergelassene Tätigkeit

94 (14,7)

119 (9,6)

0,001

  • Rehabilitations-/Privatklinik

7 (1,1)

2 (0,2)

0,009

  • Tätigkeit außerhalb der direkten Patientenversorgung (z. B. Behörde, Medizinjournalismus)

23 (3,6)

27 (2,2)

0,095

  • hauptamtliche Notarzttätigkeit (z. B. bei einem Rettungsdienstträger)

49 (7,7)

55 (4,4)

0,005

  • Ruhestand

12 (1,9)

6 (0,5)

0,005

abgeschlossene Facharztausbildung

abs./rel. Häufigkeit

639

518 (81,1)

1237

942 (76,2)

0,015

Zugang zum Notarztdienst

abs./rel. Häufigkeit

639

1236

  • Dienstaufgabe

156 (24,4)

461 (37,3)

< 0,001

  • freiberufliche/honorarärztliche Tätigkeit

289 (45,2)

317 (25,6)

< 0,001

  • beide Zugänge

194 (30,4)

458 (37,1)

0,0039

durchschnittliche Anzahl der Notarztdienste/Monat

Median (Q1–Q3)

638

2–5 (2–10)

1233

2–5 (2–5)

< 0,001

Besetzungsprobleme (Anzahl/Woche oder Anzahl/Monat)

Median (Q1–Q3)

634

1/Woche (1/Woche – 1/Monat)

1225

2/Monat (1/Woche – 1/Monat)

0,047

Dauer der notärztlichen Tätigkeit (Jahre)

Median (Q1–Q3)

635

11–20 (2–30)

1224

6–10 (2–20)

< 0,001

Vergütungsmodus

abs./rel. Häufigkeit

608

1194

  • im Gehalt des Hauptarbeitgebers enthalten

294 (48,4)

813 (68,1)

< 0,001

  • Stundenbasis

225 (41,9)

328 (27,5)

< 0,001

  • Einsatzbasis

35 (5,8)

132 (11,1)

< 0,001

  • Kombination einer Stunden- und Einsatzbasis

290 (47,7)

527 (44,1)

0,151

  • sonstiges System

17 (2,8)

22 (1,8)

0,188

durchschnittliche Vergütungshöhe pro 12 h Notarztdienst

Median (Q1–Q3)

496

500,0 (450,0–580,0)

863

509,0 (480,0–600,0)

0,002

subjektiv angemessene Vergütung

abs./rel. Häufigkeit

577

163 (28,2)

1062

341 (32,1)

0,106

avisierte Aufgabe des NA-Dienstes in 5 Jahren

601

119 (19,8)

1183

174 (14,7)

0,006

Grund zum Ausscheiden aus dem Notarztdienst in 5 Jahren

abs./rel. Häufigkeit

118

173

  • Ruhestand

33 (28,0)

30 (17,3)

0,031

  • unzureichende Vergütung des NA-Dienstes

79 (66,9%)

93 (53,8)

0,025

  • Zeitaufwand

43 (36,4)

57 (32,9)

0,538

  • mangelnde Berufszufriedenheit

66 (55,9)

85 (49,1)

0,254

  • mangelnde Ausstattung

12 (10,2)

20 (11,6)

0,710

  • fehlende Unterstützung zur Fortbildung im NA-Dienst

27 (22,9)

39 (22,5)

0,946

  • sonstige Ursache

25 (21,2)

55 (31,8)

0,047

Berufszufriedenheit (= ja)

abs./rel. Häufigkeit

598

262 (43,8)

1179

534 (45,3)

0,553


#

Berufsbedingungen

Unter den aktiven Notärzt*innen gaben 828/1853 (44,7%) an, mit den Berufsbedingungen im Notarztdienst zufrieden zu sein. Auffallend war, dass die Bewertung der Berufsbedingungen häufiger positiv war, wenn die Notarzttätigkeit im Rahmen der Hauptbeschäftigung erfolgte (50,3 vs. 41,9%, p < 0,001). Als führende Gründe für eine Unzufriedenheit mit den Berufsbedingungen wurden eine inadäquate Disposition des Notarztes bei unklarer Indikation und gleichzeitig hoher Einsatzbelastung (39,4%) und eine mangelnde Vergütung (31,0%) angegeben ([Tab. 2]).

Tab. 2 Ursachen für eine Unzufriedenheit mit den Berufsbedingungen im Notarztdienst. Unter 981 Notärzt*innen, die angaben, mit den Berufsbedingungen unzufrieden zu sein, lagen von 675 (68,8%) Teilnehmenden spezifische Gründe (Freitextantworten) vor. Diese wurden nach Auswertung in die folgenden Cluster eingeteilt.

Bereich

Beispiele

n/N (%)

Einsatzdichte und Notarztalarmierung

steigende Einsatzzahlen, hoher Anteil an Einsätzen ohne notärztlichen Interventionsbedarf

266/675 (39,4)

Vergütung

unzulängliche Vergütungshöhe, heterogene Vergütungsmodelle

209/675 (31,0)

Ausbildung

fehlende Standardisierung der Aus- und Weiterbildung, mangelnde Fortbildungsangebote/-unterstützung

116/675 (17,2)

Schnittstellen

Probleme in der Zusammenarbeit mit Pflegeheimen, niedergelassenen Ärzten oder dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst, erschwerte Patientendistribution bei Überbelastung von Notaufnahmen und Intensivstationen

100/675 (14,8)

Dienstgestaltung

Stellenwert des Notarztdienstes unter anderen Krankenhausdiensten, Koordination mit außerklinischen Tätigkeiten und Freizeit

76/675 (11,3)

Systemstruktur und Qualitätsmanagement

Mangel an Qualitätsindikatoren der notfallmedizinischen Leistung, keine Supervision/notärztliche Rückfrageoption, erschwerte Nachverfolgung des Patientenverlaufes, Mangel an Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der prähospitalen Notfallmedizin

62/675 (9,2)

Infrastruktur und Ausrüstung

Ausstattung der Rettungsmittel mit Medizingeräten, bauliche Mängel der Rettungswachen

60/675 (8,9)

Personal

Besetzungsprobleme auf Notarzt- und Rettungsfachpersonalebene

34/675 (5,0)

sonstiges

fehlende Wertschätzung von Notärzt*innen und Rettungsfachpersonal durch Politik und Öffentlichkeit, Erwartungshaltung der Patienten, Dokumentationsaufwand, Gewalt gegen Rettungskräfte

83/675 (12,3)


#

Perspektive im Notarztwesen und Einflussfaktoren

Aktive Notärzt*innen gaben im ländlichen Raum häufiger an, in 5 Jahren nicht mehr im Notarztwesen tätig sein zu wollen (19,8 vs. 14,7%, p = 0,006). [Abb. 3] zeigt führende Gründe zum Ausscheiden aus dem aktiven Notarztdienst sowie die Ursachen zum Ausscheiden bereits inaktiver Notärzt*innen.

Zoom Image
Abb. 3 Ursachen zum Ausstieg aus dem Notarztdienst unter aktiven Notärzt*innen mit avisierter Dienstaufgabe binnen 5 Jahren nach Studienteilnahme (linke Abbildung, ländliche Notärzt*innen rot n = 601, städtische Notärzt*innen blau n = 1183) sowie von tatsächlichen Ausstiegsgründen inaktiver Notärzt*innen (rechte Abbildung, n = 46). Dargestellt sind relative Häufigkeiten in %. Abkürzungen: FR = fehlende Routine; NÄ = Notärzt*innen; NA-Dienst = Notarztdienst; traumat. Erlebnis = traumatisierendes Erlebnis.

Gemäß dem logistischen Regressionsmodell scheint eine angemessene Vergütung die Wahrscheinlichkeit zum Ausscheiden aus dem Notarztdienst (OR: 0,561, 95%-Konfidenzintervall [KI]: 0,391–0,803, p = 0,002, [Abb. 4]) zu halbieren. Als fördernd für den Verbleib im Notarztdienst zeigte sich eine Zufriedenheit mit den Berufsbedingungen (OR: 0,510, 95%-KI: 0,372–0,699, p < 0,001). Protektiv auf den Verbleib im Notarztdienst wirkt sich nach den Angaben der Befragten eine geringere monatliche Dienstbelastung aus (OR: 0,789, 95%-KI: 0,642–0,971, p = 0,025). Eine höhere Rate an Besetzungsproblemen am Notarztstandort (OR: 1,227, 95%-KI: 1,098–1,372, p < 0,001), eine anteilige oder vollständig freiberufliche/honorarnotärztliche Tätigkeit (OR: 1,721, 95%-KI: 1,164–2,542, p = 0,006) und ein höheres Lebensalter (OR: 1,048, 1,018–1,078, p = 0,001) waren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zum Ausscheiden aus dem Notarztdienst assoziiert.

Zoom Image
Abb. 4 Einflussfaktoren auf den Verbleib im aktiven Notarztdienst, logistische Regression. Dargestellt ist die Odds Ratio inkl. 95%-Konfidenzintervall für das Ausscheiden aus dem Notarztwesen. Protektive Faktoren zeigen eine Auslenkung links der Mittellinie (Odds Ratio = 1,0), Faktoren mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Ausscheiden eine Auslenkung rechts der Mittellinie. Die Faktoren sind durch jeweils eigene Symbole (z. B. Punkt/Raute) dargestellt.

#
#

Diskussion

Die vorliegende Studie analysiert demografische Unterschiede unter Notärzt*innen in ländlichen und städtischen Rettungsdienstbereichen sowie deren perspektivischen Verbleib im Notarztwesen. Die Umfrage konnte zeigen, dass die Notärzt*innen im ländlichen Raum älter und seltener innerklinisch mit High-Care-Patienten betraut sind. Die Faktoren „Zufriedenheit mit den Berufsbedingungen“, „Notarzttätigkeit als Dienstaufgabe“ und „angemessene Vergütung“ könnten mögliche Motivatoren sein, um Notärzt*innen im Berufsleben zu halten, während die avisierte Ausstiegsrate im ländlichen höher als im städtischen Bereich liegt.

Im Jahr 2012 beschrieben Ilper et al. [13] ein Kollektiv von 1991 Notärzt*innen in Deutschland. Obwohl diese deutschlandweite Befragung keine Aussage über die räumliche Verteilung der Teilnehmenden enthält, sind wesentliche demografische Angaben des historischen Notarztkollektivs (z. B. „Alter“ [42 ± 8 Jahre]; Anteil an Notärzt*innen mit abgeschlossener Facharztausbildung [75%]) mit den Ergebnissen der vorliegenden Studie vergleichbar. Ursache für ein ähnliches Alter zwischen der aktuellen Erhebung und der 10 Jahre alten Arbeit von Ilper et al. [13] könnte eine ausreichende Regenerationsquote an Notärzt*innen sein. Interessant an den Ergebnissen der DEMAND-Studie ist, dass die Befragten mit aktuell inaktiver Notarzttätigkeit eher wegen des Zeitaufwands und der Vergütung als aus Altersgründen nicht mehr am Notarztdienst teilnehmen. Hier haben sich möglicherweise die Motivatoren über die Zeit geändert. So könnte sich trotz einer vergleichbaren Altersstruktur der Befragten eine geringere Verfügbarkeit von Notärzt*innen für die aktive Tätigkeit ergeben haben.

Notärzt*innen im ländlichen Raum sind häufiger > 60 Jahre alt und versehen Dienste seltener als Dienstaufgabe im Rahmen einer Klinikabstellung. Ein beabsichtigter Ausstieg aus dem Notarztdienst wurde durch freiberuflich tätige und durch im ländlichen Raum tätige Notärzt*innen häufiger angegeben. Entsprechend könnte ein notärztliches Besetzungsproblem zunächst im ländlichen Bereich auftreten. Der hier dargestellte Einfluss demografischer Charakteristika von Notärzt*innen auf die notärztliche Versorgungsstruktur deckt sich dabei gut mit Berichten über Versorgungsprobleme in der ärztlichen Niederlassung in ländlichen Räumen [6] [8].

Der Erhalt praktischer Fertigkeiten im Notarztdienst ist Gegenstand kontroverser Diskussionen [14] [15] und in einem klinisch-akutmedizinischen Umfeld leichter zu gewährleisten als in ausschließlich prähospitaler Tätigkeit [16]. Für Notärzt*innen, die nicht regelmäßig in einem innerklinischen High-Care-Bereich tätig sind, stellt die regelmäßige Übung solcher Fertigkeiten ein Problem dar, welches mit theoriebasierten Fortbildungen und Simulationstrainings adressiert, aber nicht vollständig behoben werden kann. Im Kollektiv der DEMAND-Studie lag die Rate an Notärzt*innen ohne regelmäßige klinisch-akutmedizinische Tätigkeit bei 28,5%. Auch wenn die genaue Korrelation einer regelmäßigen innerklinischen High-Care-Tätigkeit mit einem besseren Behandlungserfolg unklar ist, scheinen die Ergebnisse der DEMAND-Analyse für mehr als ein Viertel der Notärzt*innen einen erhöhten Trainingsbedarf für Maßnahmen, die ohne regelmäßige Tätigkeit in einem akutmedizinischen Bereich selten ausgeführt werden, nahezulegen. Dem folgend könnte diskutiert werden, ob etwa ein jährlicher Nachweis durchgeführter Maßnahmen oder eine Fortbildungspflicht etabliert werden sollte. Solche Vorgaben werden bereits durch einzelne Landesärztekammern (z. B. in Bayern und Schleswig-Holstein) gefordert [17] [18] [19]. Intensivierte Anforderungen für den Notarztdienst könnten die Kompetenzen von Notärzt*innen steigern, erhöhen aber gleichzeitig die Einstiegshürden durch den damit verbundenen Kosten- und Zeitaufwand.

Ohne fundierte Zahlen über die Ausbildung notärztlichen Nachwuchses lassen die Ergebnisse der vorliegenden Studie einen zunehmenden Notarztmangel in Deutschland befürchten. Obwohl der aktuellen Erhebung folgend ein solcher Mangel zuerst in ländlichen Gebieten erwartet werden sollte, sind auch in städtischen Gebieten notärztliche Personalprobleme vorhanden. Entsprechend betrachtet die hier vorgestellte multivariate Analyse Einflussfaktoren auf den Verbleib von Kolleg*innen im aktiven Notarztdienst ungeachtet der jeweiligen Raumstruktur. Den vorliegenden Ergebnissen folgend scheinen die Vergütung, die Zufriedenheit mit den Berufsbedingungen und eine engere Indikationsstellung Einfluss auf den Verbleib im Notarztdienst zu nehmen. Die Bewertung der Vergütung als angemessen ist naturgemäß eine subjektive Einschätzung. Nichtsdestotrotz weisen die Einflussfaktoren auf ein potenzielles Ausscheiden hin und können als Surrogatparameter für die Wahrscheinlichkeit zum Ausstieg herangezogen werden. Dies könnte bei Vor-Ort-Analysen der jeweiligen Notarztstandorte, vor allem derer mit einem hohen Anteil nebenberuflich tätiger Kolleg*innen, hilfreich sein.

Während das primäre Ziel dieser Arbeit die Analyse demografischer Unterschiede in Abhängigkeit der Raumstruktur unter Notärzt*innen war, wurden parallel Kritikpunkte an der aktuellen Gestaltung des Notarztdienstes erfragt. Hierzu erhielten Teilnehmende, die den aktiven Notarztdienst bereits verlassen haben, und solche, die einen Ausstieg anstreben, sowie Teilnehmende, die angaben, mit den Berufsbedingungen unzufrieden zu sein, im Rahmen von Freitextantworten die Möglichkeit, die jeweiligen Gründe zu spezifizieren. Auch wenn die hieraus resultierenden Daten nicht das gesamte Studienkollektiv umfassen, liefert die Betrachtung dieser Gründe mögliche Stellschrauben bezüglich der Gestaltung des Notarztdienstes. Wie bereits angesprochen, scheint der Ruhestand basierend auf einer limitierten Untergruppe der Teilnehmenden mit stattgehabten wie auch mit beabsichtigtem Ausstieg keine führende Ursache darzustellen. Weiterhin geben aktive Notärzt*innen mit avisierter Aufgabe der Tätigkeit unter anderem eine Unzufriedenheit mit den Berufsbedingungen an ([Abb. 3]). Entsprechend kann vermutet werden, dass eine Anpassung von Rahmenbedingungen zu einer verbesserten Personalbindung beitragen kann. So weist die vorliegende Untersuchung zumindest für einen Anteil der Teilnehmenden als Ursache für eine Unzufriedenheit mit den Berufsbedingungen neben einer subjektiv als inadäquat empfundenen Vergütung auf die kontinuierlich steigende Einsatzbelastung, einen hohen Anteil als inadäquat disponiert aufgefasster Einsätze sowie eine heterogene Aus- und Fortbildungslandschaft hin.

Unbestreitbar sind diese Eindrücke eine Momentaufnahme der deutschen Notfallmedizin. Es darf hierbei nicht vergessen werden, dass das Gesundheitswesen in einem Wandel begriffen ist und vielerorts bereits unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung der prähospitalen Notfallmedizin im Allgemeinen oder des Notarztdienstes im Speziellen vorgenommen wurden. Die vorliegende Studie liefert Hinweise, dass eine inadäquate Disposition von Notärzt*innen in Kombination mit den steigenden Einsatzzahlen nachteilig für die Berufszufriedenheit ist. Prause et al. legen für das österreichische Rettungswesen nahe, dass in einem Großteil aller untersuchten Rettungsdiensteinsätze vor Ort keine spezielle notärztliche Intervention notwendig ist [20]. Bis dato kann über die Häufigkeit von Notarzteinsätzen ohne benefizielle notärztliche Intervention keine abschließende Aussage getroffen werden. Angesichts der kontinuierlich steigenden Einsatzzahlen scheint jedoch die Telenotfallmedizin, die mancherorts bereits fest implementiert, anderenorts projektiert ist, ein Entlastungspotenzial zur Reduktion von Vor-Ort-Einsätzen für Notärzt*innen zu bieten [21] [22]. Obendrein könnte das inzwischen deutlich erweiterte Kompetenzprofil von Notfallsanitäter*innen zu einer reduzierten Disposition von Notärzt*innen zu Patient*innen ohne kritisches Erkrankungsbild beitragen [23].


#

Limitationen

Die vorliegende Arbeit stellt eine Beschreibung des aktuellen Zustandes des Notarztwesens in Deutschland auf Basis der subjektiven Einschätzung von notärztlich ausgebildeten Kolleg*innen aus dem gesamten Bundesgebiet dar. Folglich stellen die präsentierten Ergebnisse eine Näherung und keine absolute Darstellung des Status quo dar. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl gehen wir bezüglich der demografischen Erhebung sowie der multivariaten Analyse jedoch von einer zufriedenstellenden Repräsentanz aus. Die Gründe für einen stattgehabten oder avisierten Ausstieg sowie für eine mögliche Unzufriedenheit mit den Berufsbedingungen sind aufgrund der reduzierten Anzahl an Freitextantworten jedoch nur eingeschränkt zu bewerten und dienen vor allem als Anhaltspunkte für künftige Arbeiten zu möglichen Strukturanpassungen im Notarztdienst.


#

Kernbotschaft

Zwischen Notärzt*innen in städtischen und ländlichen Räumen bestehen relevante demografische Unterschiede, die bei der Personalplanung beachtet werden sollten. Der hohe Anteil an Notärzt*innen ohne regelmäßige innerklinische High-Care-Tätigkeit sollte bei der Fort- und Weiterbildung von Notärzt*innen bedacht werden. In Anbetracht des aktuellen Wandels im Gesundheitswesen und der prähospitalen Notfallmedizin sowie der teilweise spärlichen Datenlage erscheinen Änderungen von Rahmenbedingungen für eine Steigerung der Berufszufriedenheit womöglich vielversprechend. Auch wenn die vorliegende Arbeit gewisse Problemfelder wie etwa die Dispositionsqualität nahelegt, sind zur genaueren Beschreibung von Angriffspunkten weitere Arbeiten notwendig.


#
#

Interessenkonflikt

BH ist Vorsitzender der abgn e.V. FR ist Vorsitzender der BAND e.V. sowie der AGNN e.V.

Danksagung

Die Autoren bedanken sich bei allen Umfrageteilnehmenden sowie bei der BAND e.V. für die Unterstützung bei der Durchführung. Des Weiteren bedanken sich die Autoren bei Dr. P. Gotthard von Nerdfallmedizin für die Unterstützung bei der Bewerbung der Umfrage und letztlich bei Dr. A. Schneider, Universität Ulm, für die Bereitstellung der Umfragesoftware.


Korrespondenzadresse

Dr. Maximilian Feth, MD
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Oberer Eselsberg 40
89081 Ulm
Deutschland   

Publication History

Received: 15 February 2024

Accepted after revision: 07 September 2024

Article published online:
30 September 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


Zoom Image
Abb. 1 Umfrageteilnehmende anhand der Ein- und Ausschlusskriterien (Flowchart).
Zoom Image
Abb. 2 Altersstruktur aktiver Notärzt*innen in Deutschland nach Regionalstruktur (% je Alterskategorie). Der Anteil von Notärzt*innen ≥ 60 Jahren ist hervorgehoben (roter Kasten).
Zoom Image
Abb. 3 Ursachen zum Ausstieg aus dem Notarztdienst unter aktiven Notärzt*innen mit avisierter Dienstaufgabe binnen 5 Jahren nach Studienteilnahme (linke Abbildung, ländliche Notärzt*innen rot n = 601, städtische Notärzt*innen blau n = 1183) sowie von tatsächlichen Ausstiegsgründen inaktiver Notärzt*innen (rechte Abbildung, n = 46). Dargestellt sind relative Häufigkeiten in %. Abkürzungen: FR = fehlende Routine; NÄ = Notärzt*innen; NA-Dienst = Notarztdienst; traumat. Erlebnis = traumatisierendes Erlebnis.
Zoom Image
Abb. 4 Einflussfaktoren auf den Verbleib im aktiven Notarztdienst, logistische Regression. Dargestellt ist die Odds Ratio inkl. 95%-Konfidenzintervall für das Ausscheiden aus dem Notarztwesen. Protektive Faktoren zeigen eine Auslenkung links der Mittellinie (Odds Ratio = 1,0), Faktoren mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Ausscheiden eine Auslenkung rechts der Mittellinie. Die Faktoren sind durch jeweils eigene Symbole (z. B. Punkt/Raute) dargestellt.