Jahresrückblick 2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder, Freunde und Förderer der BGPN,

das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und wir blicken auf ein ereignisreiches, dynamisches und prägendes Jahr für die Psychiatrie und Neurologie in Berlin zurück. Wir können auf erfolgreiche und hochklassige Veranstaltungen und eine wachsende Gemeinschaft stolz sein.

Veranstaltungen und Fortbildungen

Ein erster Höhepunkt des Jahres war der traditionelle psychiatrisch-neurologische Aschermittwoch: Zunächst legte Prof. Dr. h. c. Dr. Siegfried Kasper seine Sichtweise zur Stellung der Nebenwirkungen bei psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungsverfahren dar und betonte, dass in der Psychedelika-Forschung viele methodische Herausforderungen neben dem starken Hype stecken. Im Anschluss referierte Dr. Birgit Ludwig über die Kontroversen zum Thema „Myalgische Enzephalomyelitis und chronisches Fatigue-Syndrom“.

In unserer Frühjahrstagung wurde das Thema „Palliativkonzepte in Neurologie und Psychiatrie“ beleuchtet. Neue Therapiekonzepte auf Neurologischen Palliativstationen wurden ebenso vorgestellt wie ethische Betrachtungs- und Handlungsempfehlungen bei Patient:innen mit chronischen und palliativen psychiatrischen Erkrankungen. Im Sommer wurde die Griesinger-Medaille unserer Gesellschaft an Prof. Dr. Frank Erbguth von der Paracelsus Med. Universität Nürnberg verliehen. In einem didaktisch exzellenten Vortrag begeisterte Erbguth mit dem Titel „Das Gehirn als Filmproduzent: vom Charles-Bonnet-Syndrom bis zu Nahtoderlebnissen“.

Das Herbstsymposium stand unter dem Titel „Sexualität in Neurologie und Psychiatrie“. Neben sehr erkenntnisreichen Vorträgen zur Sexualanamnese und „Female Desire“ wurden kontroverse Themen wie Hypersexualität und Geschlechtsdysphorie erörtert und unter den Mitgliedern, die zahlreich erschienen, äußerst differenziert diskutiert, was unsere Gesellschaft schon seit Jahrzehnten kennzeichnet. Weitere spannende Vorträge befassten sich mit der Entstehung von Wahn und Verschwörungstheorien (Prof. Philipp Sterzer), der Berührungsmedizin (Prof. Müller-Oerlinghausen) und genetischen Testungen bei neuro-degenerativen Erkrankungen (Prof. Jochen Weishaupt).

Ausbau der Netzwerke und Kooperationen

Unter anderen veranstalten wir zur Förderung der Vernetzung ein Symposium auf dem DGPPN-Kongress zum Thema „Ist-Zustand der stationären psychotherapeutischen Behandlung und Personalausstattung und das fehlkonstruierte psychotherapeutische Versorgungssystem.“

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Facharztcurricula für Neurologie und Psychiatrie zur Vorbereitung für die Facharztprüfung. Erstmalig führten wir ein Speed-Dating für die jungen Neurologen und Psychiater durch, um ihnen einen Einblick in verschiedene Berufsfelder unser Fächer zur ermöglichen. Abgerundet wurde der Austausch in unserer Gesellschaft mit einem Sommerfest, welches Raum für den nicht fachlichen Austausch ermöglichte. Alles in allem bin ich sehr froh und dankbar für ein sehr erfolgreiches Jahr, in der unsere Mitgliederzahlen weiter gestiegen sind und wir vor allem auch junge Kollegen mit unserem Programm gewinnen konnten.

Ausblick 2025

Wir freuen auf die ersten Mittwochsveranstaltungen der BGPN 2025. Diese werden wie gewohnt um 18 Uhr stattfinden. Am 15.01. starten wir online mit Vorträgen von Dr. de Millas über Tic-Störungen und Tourette sowie PD Zilles-Wegner über EKT. Am 29.01. findet gemeinsam mit der Klinik für Neurologie der Charité eine Fallkonferenz im Hörsaal der Nervenklinik der Charité Mitte statt und am 05.02. am selben Ort das Abschiedssymposium für Prof. Heinz.

Prof. Dr. Stephan Köhler, Vorsitzender der BGPN Foto: ©Köhler

Ich möchte mich im Namen des Gesamten Vorstands bei allen Mitgliedern und Unterstützern für ihr Engagement im Jahr 2024 bedanken und einen guten Start in das neue Jahr wünschen.

Mit den besten Grüßen, Stephan Köhler für den Vorstand der BGPN Berlin, Dezember 2024

Publication History

Article published online:
02 December 2024