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DOI: 10.1055/a-2446-8761
Die Jahrestagung der DWG 2024 in Hamburg

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Hamburg war eine Reise wert! Nach 2011, fand unsere Jahrestagung vom 27. bis zum 29. November 2024 erneut in der Hansestadt, dem „Tor zur Welt“, statt. Es war eine Veranstaltung der kurzen Wege bei typisch norddeutschem Wetter. Mit 2750 Teilnehmenden wurden unsere Erwartungen übertroffen. Auch der DWG-Partyabend im Gaga Club, und der Gesellschaftsabend in der Handelskammer waren ausgebucht und werden lange in Erinnerung bleiben.
Die international renommierten Keynote-Speaker haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Angefangen mit Sami Haddadin (From Human Modeling to Neurally-Driven Symbiotic Embodiment), über Raja Rampersaud (Spine Degeneration and Osteoarthritis; Classification and Impact of Spine Surgical Adverse Event) bis hin zu Jacek Cholewicki (Low Back Pain Research – The Past, the Present, and the Future) und Paul Hodges (Understanding Pain – Does the Mechanism Influence How We Treat the Patient?), haben sie einen faszinierenden und sehr motivierenden Einblick in Ihre Forschungsarbeit gegeben.
Abgerundet wurde dies durch weitere Gastredner, die die humanitären und zwischenmenschlichen Aspekte unserer Arbeit beleuchtet haben: Tankred Stöbe, mit seiner Aufforderung zu mehr Mut und Menschlichkeit in Extremsituationen; Yannick Blättler, mit einem flammenden Plädoyer für den Nachwuchs der Generation Z und Erik Meijer mit einem stimulierenden Vortrag über die Notwendigkeit von Begeisterung und Teamfähigkeit, um in der Gruppe erfolgreich zu sein.
In der Vergangenheit erfolgreiche Programmpunkte haben wir beibehalten: Die mittlerweile etablierten Sitzungen mit unseren Muttergesellschaften („DWG meets DGOU“ und „DWG meets DGNC“), die Integration der Sitzung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses („Spine Sience“) in das Hauptprogramm, die „Best of Session“ am Donnerstag Nachmittag, sowie zwei „Pro/Kontra-Sitzungen“. Die erste befasste sich im Anschluß an den Vortrag von Sami Haddadin mit der Thematik „Robotik versus Navigation in der Wirbelsäulenchirurgie“. Die Beiträge von Marcus Richter (Pro Navigation) und Manfred Kudernatsch (Pro Robotik) finden Sie in dieser Kongressausgabe zum Nachlesen. Das zweite kontrovers diskutierte Thema der „Versorgung von Sacruminsuffizienzfrakturen“ haben wir in einem edukativen Format präsentiert. Die praxisnahen Vorträge von Klaus Schnake, Maximilian Scheyerer, Bernhard Ullrich und Ullrich Spiegl finden Sie als zusammengefasste Übersichtsarbeit in dieser Ausgabe.
Bei der Pflege- und der Therapeutentagung sind wir neue Wege gegangen. Die „Tagung der Funktionsdienste Spine OP“ ludt dazu ein, die Herausforderungen rund um die Wirbelsäulenchirurgie zu thematisieren und neue Erkenntnisse stärker in die tägliche Routine umzusetzen. Neben praktischen Übungen und Vorträgen zu aktuellen fachlichen Themen, ging es um Förderung des Teamgeistes, Integration von internationalen Fachkräften, Generation Z und Entwicklung des berufspolitischen Selbstbewusstseins.
Die Therapietagung am Freitag stand unter dem Motto „Interprofessionelle Perspektiven auf das Thema Rücken“. Physiotherapeut*innen, Ärzt*innen, Sportwissenschaftler*innen und Psycholog*innen stellten Vorteile, aber auch Schwierigkeiten, der Versorgung der Patient*innen aus unterschiedlichen Perspektiven vor. Beide Veranstaltungen waren mit über 100 Teilnehmenden bestens besucht und das Feedback zum veränderten Format war ausnahmslos positiv.
Der Deutsche Wirbelsäulenkongress ist der Höhepunkt eines Jahres als DWG-Präsident. Aber noch viele andere Themen machen ein erfolgreiches Jahr für die Fachgesellschaft aus. Letztes Jahr hat uns die Implementierung des neuen DWG-Registers sehr beschäftigt. Gemeinsam mit der Registerkommission unter der Leitung von Jan Siewe und dank der intensiven Zusammenarbeit mit unserem Partner MintMedical, sind wir trotz vieler Hindernisse erfolgreich gestartet. Jetzt gilt es diesen Weg fortzusetzen hin zu einem nationalen Wirbelsäulenregister, das diesen Namen auch verdient, und von dem alle profitieren werden: vor allem die Patient*innen, aber auch wir Leistungsanbieter, die Industrie und die Kostenträger. Mit dem Vorstand und den Kommissionen haben wir letztes Jahr weitere Themen vorangebracht: verbesserte Kommunikation zwischen den Kommissionen mit einem gemeinsamen Kommissionmeeting im September, Planung einer neuen Struktur für die Zusammenarbeit mit unseren Muttergesellschaften, sowie Verbesserungen in der persönlichen und der Klinikzertifizierung.
Ich möchte den vielen Kolleginnen und Kollegen danken, die mich während der Präsidentschaft unterstützt haben. Dem gesamten Vorstand und besonders Sven Eicker als Generalsekretär, sowie Frerk Meyer unserem Schatzmeister. Die Arbeit als Präsident wurde auch von Beate Scheler, Leiterin unserer Geschäftsstelle, großartig unterstützt. Justus Appelt und sein Team der Kongressagentur Conventus haben vertrauensvoll und professionell vieles ermöglicht.
Ich wünsche meinem Nachfolger Florian Ringel viel Freude und Erfolg als DWG-Präsident 2025. Es 2024 gewesen zu sein hat mich besonders geehrt.
Mit den besten Grüßen,
Ihr
Ralph Kothe
Publication History
Article published online:
13 February 2025
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