Pneumologie
DOI: 10.1055/a-2510-2625
Originalarbeit

Die Entwicklung der Atmungstherapeuten in Deutschland – Eine Analyse der aktuellen Weiterbildungs- und Arbeitssituation von Atmungstherapeuten

Respiratory therapists in Germany: An analysis of their current training and work situation
Dennis Flügge
1   Pneumologie/Beatmungsmedizin, Klinikum Würzburg Mitte gGmbH Standort Missioklinik, Würzburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN120200)
,
Matthias Held
1   Pneumologie/Beatmungsmedizin, Klinikum Würzburg Mitte gGmbH Standort Missioklinik, Würzburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN120200)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Obwohl die Weiterbildung zum Atmungstherapeuten seit über 18 Jahren in Deutschland existiert, gibt es kaum repräsentative Erhebungen zu diesem Tätigkeitsfeld. In dieser Studie sollte herausgefunden werden, welche Berufsgruppen sich von der Weiterbildung angesprochen fühlen, wie zufrieden sie mit der Weiterbildung waren und wo die AT eingesetzt werden. Zudem wird ein Blick darauf geworfen, wie sich die Arbeitsbedingungen nach der Weiterbildung ausgestalten und wie die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen funktioniert. Weiter sollte kontrolliert werden, ob es Faktoren gibt, die auf die o.g. Punkte Einfluss haben. Der letzte Aspekt gibt einen Ausblick darauf, wie sich die Atmungstherapie in Deutschland voraussichtlich in Zukunft entwickelt und was für ihre zukünftige Entwicklung wichtig ist.

Methode

In einer quantitativen Querschnittsstudie wurde eine teilanonymisierte elektronische Befragung unter angehenden und weitergebildeten Atmungstherapeuten in Deutschland durchgeführt. Die Auswertung der Umfrage wurde zum einen über das (browserbasierte) Programm „Online Umfrage.com“ und zum anderen über das Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft Excel durchgeführt. Die Analyse der offenen Fragen wurde mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchgeführt.

Ergebnis

An der Befragung nahmen 307 angehende und weitergebildete Atmungstherapeuten aus allen Bundesländern und Weiterbildungsjahrgängen teil. Die meisten der Befragten waren im klinischen Bereich tätig. 90% der Befragten waren mit der Weiterbildung eher oder sogar sehr zufrieden. Sie waren zu einem Viertel gar nicht oder nur z.T. für ihre Tätigkeit freigestellt. Die Hälfte der Befragten hat sich nach der Weiterbildung finanziell nicht verbessern können. Dennoch würden 81,25% der Atmungstherapeuten die Weiterbildung weiterempfehlen. Bei der Frage, was für die Zukunft wichtig sei, waren die Antworten vielseitig und reichten von staatlicher Anerkennung über bessere Zusammenarbeit der Weiterbildungsanbieter bis zur besseren Öffentlichkeitsarbeit.

Schlussfolgerung

Die Weiterbildung zum Atmungstherapeuten wird als sehr positiv angesehen. Jedoch zeigen sich bei den Themen Vergütung, Freistellung und Weiterbildungsentwicklung noch wesentliche Probleme. Als einer der wichtigsten Einflussfaktoren wurde die Art des Vorgesetzten herausgearbeitet. So sahen sich Atmungstherapeuten, die dem ärztlichen Dienst anstelle der Pflegedienstleitung unterstellt waren, deutlich zufriedener.

Abstract

Background

Although there has been a trainee program for respiratory therapists since 18 years, a representative survey of this field of activity is lacking. The aim of this study was to find out which professional groups felt addressed by the training program, how satisfied they were with the training and where the respiratory therapists were employed, to take a look at the organisation of the working conditions after further training and how cooperation with other professional groups functioned. An investigation into whether there were factors that had an influence on the above-mentioned points should provide an outlook on how respiratory therapy in Germany was likely to develop in the future and what would be important for its future work.

Methods

In a quantitative cross-sectional study, a partially anonymised electronic survey was conducted among prospective and trained respiratory therapists in Germany. The survey was analysed using the (browser-based) programme “Online Umfrage.com” and the spreadsheet programme Microsoft Excel. The open questions were analysed using Mayring’s qualitative content analysis.

Results

307 prospective and postgraduate respiratory therapists from all federal states and with varying years of continuing education took part in the survey. Most of the respondents worked in the clinical field; 90% of the respondents were rather or very satisfied with their further training. A quarter of them got no time off at all from work or only partially to participate in continuing education. Half of the respondents had not been able to get better salaries following their further training. Nevertheless, 81.25% of respiratory therapists said they would recommend the training programme to others. When asked what was important for the future, the answers varied and ranged from state recognition and better cooperation between training providers to better public relations work.

Conclusion

Further training to become a respiratory therapist is seen as very positive. However, there are still significant problems in the areas of remuneration, time off and further training development. The type of supervisor was identified as one of the most important influencing factors. Thus, respiratory therapists who were subordinated to the medical service were more satisfied than those placed under the nursing service management.



Publication History

Received: 14 May 2024

Accepted after revision: 19 December 2024

Article published online:
17 February 2025

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