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DOI: 10.1055/a-2517-0053
Fallbericht: Geplanter Doppelsuizid in palliativmedizinischer Betreuung

Medizinische Vorgeschichte
Herr M., ein 72-jähriger vermögender Unternehmer, erhielt bei seit 8 Wochen anhaltendem, blutigem Husten, Atemnot und starkem Gewichtsverlust die Erstdiagnose eines metastasierten nicht-kleinzelligen Plattenepithelkarzinoms mit lymphogener, intrahepatischer und multipler ossärer Metastasierung (cT4 cN2 cM1c G2; UICC IVB). Nach Vorstellung in der interdisziplinären Tumorkonferenz erfolgten eine operative Stabilisierung der frakturgefährdeten Brust- und Lendenwirbelsäule mit Kyphoplastie sowie eine perkutane Radiatio und eine medikamentöse Therapie mit Bisphosphonaten.
Bei molekularpathologisch nachgewiesener EGFR-Mutation wurde eine immunonkologische Therapie mit Osimertinib eingeleitet. Trotz dieser Maßnahmen kam es zum weiteren Progress der Erkrankung.
Wegen anhaltender und immer wieder exazerbierender Schmerzen – trotz Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema – wurden 6 Monate nach Erstdiagnose parallel zur onkologischen Behandlung im Tumorzentrum begleitende psychologische Maßnahmen und die Betreuung in einem palliativmedizinischen Netzwerk mit 24/7-Bereitschaft und regelmäßigen palliativmedizinischen Hausbesuchen installiert.
Publication History
Article published online:
04 March 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Haenel T. Doppelsuizid. In: Amok und Kollektivsuizid. Paderborn: Brill Fink; 2011: 32-40
- 2 Holz F, Verhoff MA, Deschins J. et al. Der Doppelsuizid – Teil 2: Rechtsmedizinische und kriminalistische Aspekte. Rechtsmedizin 2021; 31: 42-49