Dialyse aktuell 2008; 12(4): 204
DOI: 10.1055/s-0028-1082093
Fachgesellschaften

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Regionale Fortbildung Tauberfranken – Pflegerisch–technische Themen

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Udo Irmer

Ländervertreter Bayern–Nord

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Publication Date:
10 July 2008 (online)

Table of Contents

Bereits Anfang März fand im Schloss Weikersheim wieder die regionale Fortbildung der AfnP in Tauberfranken statt. Fokus der Veranstaltung lag erneut auf dem Zusammenspiel von pflegerischen und technischen Themen. Neben der Phosphat– und der Anämietherapie standen Dialysekatheter sowie Anlage und Pflege eines Peritonealdialysekatheters auf dem Programm.

Anfang März war es wieder soweit, die regionale Fortbildung Tauberfranken der AfnP fand in barockem Ambiente im Schloss Weikersheim statt. Über fünfzig Teilnehmer aus verschiedenen Dialysezentren kamen zusammen um an der Veranstaltung teilzunehmen sowie den kollegialen Austausch zu nutzen. In rund vier Stunden vermittelten die Referenten spannendes Fachwissen und gaben einen Einblick in ihr Fachgebiet. Schwerpunkt dieser Veranstaltung lag auf dem Zusammenspiel von pflegerischen und technischen Themen.

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Den Phosphatspiegel im Griff

Welche Möglichkeiten die Phosphattherapie heute eröffnet, erläuterte Birgit Richter, Köln (Shire Deutschland GmbH). Bei einer chronischen Niereninsuffizienz kommt es bereits im frühen Stadium zu mangelnder Phosphatausscheidung, bedingt durch Nierenfunktionsverlust, Vitamin–D–Mangel und vermehrter Parathormonsekretion. Dies führt zur Bildung des Kalzium–Phosphat–Produkts und zu vermehrten Kalkablagerungen in den Gefäßen. Es sei daher sehr wichtig, Phosphat aus der Nahrung effektiv zu binden, betonte Richter.

Seit rund einem Jahr gibt es einen zweiten kalziumfreien Phosphatbinder, das Lanthancarbonat. Diese Kautablette wird während der Mahlzeit fein zerkaut eingenommen. Je kleiner Lanthancarbonat in den Magen gelangt, umso größer ist die Oberfläche, die das Phosphat binden kann. Lanthancarbonat eignet sich besonders bei erhöhten Kalziumspiegeln oder dem Risiko für Gefäßerkrankungen. Im zweiten Teil des Vortrages ging es um die renale Anämie, die Indikation für den Einsatz von EPOs, sowie die Vorstellung des seit einem Jahr zur Verfügung stehenden, in Humanzellen hergestellten Epoetin delta.

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Dialysekatheter – ein weites Thema

„Das man nicht mal eben so schnell dialysiert werden” kann, erläuterte Sabine Steiger (VMP Achim Schulz–Lauterbach). Sie führte uns über die geschichtliche Entwicklung der Dialysekatheter zu den Neuentwicklungen in der Kathetertechnik. Der Aufbau der verschiedenen Dialysekatheter sowie die Verwendung von verschiedenen Materialien und die Aspekte Oberflächengestaltung, Spitzendesign und Verwendungszweck stellte sie ausführlich vor. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Umgang und der Pflege der Dialysekatheter. Unter Berücksichtigung der Richtlinien des RKI griff sie Verbandstechniken und hygienische Maßnahmen speziell für die Dialyse auf. Dabei thematisierte sie auch die Implantation der Dialysekatheter mit ihren Schwierigkeiten und Tücken.

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Peritonealdialysekatheter

Erich Stapf von der Dialyseabteilung des Caritas–Krankenhauses Bad Mergentheim berichtete über die Anlage eines PD–Katheters und die pflegerischen Schwerpunkte in der Vorbereitung und Nachsorge. Durch seine gut verständlichen Ausführungen, war es auch für Kollegen ohne PD–Erfahrung ein spannender Vortrag. Die Vorbereitung des Patienten sowie die richtige Auswahl der Implantationsstelle ist der Grundstein für das Gelingen einer Peritonealdialyse. Unterstützt von einem Video, das die OP–Technik und die Funktionskontrolle des Katheters erläuterte, kam auch die Pflege des Katheters und dessen Austrittstelle zur Sprache.

Der Nachmittag verging wie im Flug und wir hatten alle Mühe, den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen. Noch einmal vielen Dank an alle Teilnehmer und Referenten.

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Udo Irmer

Ländervertreter Bayern–Nord

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Udo Irmer

Ländervertreter Bayern–Nord