Quelle: Newsome BB, Warnock DG, McClellan WM et al. Long–term risk of mortality and end–stage renal disease among the elderly after small increases in serum creatinine level during hospitalization for acute myocardial infarction. Arch Intern Med 2008; 168 (6): 609–616
Thema: Schon ein geringer Anstieg des Serumkreatinins ist bei stationär behandelten Patienten mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko assoziiert. Doch wie wirkt sich eine Zunahme langfristig auf die Sterblichkeit und das Risiko einer terminalen Niereninsuffizienz aus?
Projekt: In einer retrospektiven Beobachtungsstudie an älteren Patienten (mittleres Alter 77,1 Jahre), die zwischen Februar 1994 und Juli 1995 wegen eines Myokardinfarkts stationär behandelt worden waren, wurde die Entwicklung der Serumkreatininwerte während des Krankenhausaufenthalts unter die Lupe genommen. Die 43,2 % mit einem steigenden Kreatininspiegel wurden je nach Ausmaß in 4 Gruppen eingeteilt: Anstieg um 0,1, 0,2, 0,3–0,5 und 0,6–3,0 mg/dl.
Ergebnis: Nach 10 Jahren waren knapp 2 % der Patienten an einer terminalen Niereninsuffizienz erkrankt, 73,3 % der Patienten waren zwischenzeitlich verstorben. Vergleicht man Patienten, bei denen der Serumkreatininspiegel nicht angestiegen war mit der Patientengruppe mit der stärksten Zunahme, kletterte die Inzidenz für eine terminale Niereninsuffizienz von 2,3 auf 20 Fälle pro 1000 Patientenjahre, die Sterblichkeit nahm von 139,1 auf 274 Fälle pro 1000 Patientenjahre zu.
Auch nach Adjustierung für mehrere Einflussfaktoren zeichnete sich laut Studienautoren ein deutlicher Zusammenhang zwischen einem Anstieg des Kreatininspiegels und dem langfristigen Risiko einer Niereninsuffizienz oder Mortalität ab.
Fazit: Bei den älteren, nicht dialysepflichtigen Myokardinfarktpatienten, die während Ihres Klinikaufenthalts steigende Kreatininwerte zu verzeichnen hatten, lag auf lange Sicht ein erhöhtes Mortalitäts– und Niereninsuffizienzrisiko vor.
Key words: Kreatinin – Mortalität – Niereninsuffizienz – Myokardinfarkt
