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DOI: 10.1055/s-0028-1085591
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Erfahrungen aus dem Peer-Review-Verfahren
Experiences with peer review procedures for quality improvement
Prof. Dr. Hubert Zirngibl
Direktor chirurgische Klinik, HELIOS Klinikum
Wuppertal
Heusnerstr. 40
42283 Wuppertal
Phone: +49 (202) 8962320
Email: hubert.zirngibl@helios-kliniken.de
Publication History
Publication Date:
04 September 2008 (online)
Das in den HELIOS-Kliniken entwickelte und etablierte Peer-Review-Verfahren dient der Qualitätskontrolle auf dem Boden von Routinedaten. Unter diesen ist die Krankenhausletalität eine über Entlassdaten vollständig erfassbare und deshalb nahezu nicht beeinflussbare Kenngröße, die für jede gewünschte Patientengruppe definiert werden kann. Sie dient insbesondere als Marker für Qualitätskontrollen nach chirurgischen Eingriffen.
Ziel des Peer Review-Verfahrens ist es, deutlich vom vereinbarten Ziel abweichende Kliniken einer Ursachenanalyse zu unterziehen.
#Peer-Review / Analysekriterien
Die Bewertung und Einstufung des gesamten Behandlungsprozesses erfolgt nach folgenden Kriterien des HELIOS Peer Review-Verfahrens:
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Waren Diagnostik und Behandlung adäquat und zeitgerecht sowie der Behandlungsprozess zielführend und zeitnah kritisch hinterfragt?
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Sind Indikation zur Operation, Intervention und Intensivtherapie angemessen und rechtzeitig erfolgt?
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Wurden Behandlungsleitlinien und Standards berücksichtigt?
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War die Dokumentation umfassend und schlüssig?
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Lag eine reibungslose interdisziplinäre Zusammenarbeit vor?
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Erfolgten Kontrollen der Behandlungsverläufe?
Finden sich mehrere Mängel bei der Einzelanalyse des gesamten Behandlungsprozesses, so resultiert dies in einem vermuteten oder sicheren Optimierungspotential.
Neben dem abteilungsbezogenen wurde seit zwei Jahren auch ein zentrales Peer-Review-Verfahren eingeführt, welches die Todesfälle der sogenannten Low-Risk-Operationen überprüft. Hier handelt es sich um Eingriffe wie die Entfernung einer Gallenblase oder die Operation einer Leistenhernie, bei denen eine Sterblichkeit von deutlich unter 1 % erwartet wird.
#Ergebnisse
Ein Optimierungspotential von 30 % ist generell zu erwarten. Während beim abteilungsspezifischen Review individuell wiederkehrende Problemkreise in der OP-Indikation, der interdisziplinären Zusammenarbeit, der operativen Ausführung oder der postoperativen Überwachung und Kontrolle inklusive intensivmedizinischer Betreuung identifiziert werden können, finden sich beim Zentralen Review in der Analyse aller im Low-Risk-Bereich verstorbenen Patienten in allen vorgenannten Bereichen ungefähr gleich häufig vertretene Optimierungspotentiale, die hier insgesamt bei 70 % lagen.
#Zusammenfassung
Insbesondere die Analyse der Low-Risk-Fälle präsentiert das gesamte Repertoire der Fehlermöglichkeiten von Indikationsstellung über operative Ausführung bis hin zum perioperativen Management. Die Erkennung von Risiko-Patienten, eine differenzierte, risikoadaptierte und zeitgerechte OP-Indikation sowie eine optimierte postoperative Überwachung mit rechtzeitigem Erkennen von Problemsituationen nebst einer leitliniengerechten Intensivtherapie und einer reibungslosen interdisziplinären Zusammenarbeit stehen im Fokus der Betrachtung.
Autorenerklärung: Es bestehen keine finanziellen Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel.
Prof. Dr. Hubert Zirngibl
Direktor chirurgische Klinik, HELIOS Klinikum
Wuppertal
Heusnerstr. 40
42283 Wuppertal
Phone: +49 (202) 8962320
Email: hubert.zirngibl@helios-kliniken.de
Prof. Dr. Hubert Zirngibl
Direktor chirurgische Klinik, HELIOS Klinikum
Wuppertal
Heusnerstr. 40
42283 Wuppertal
Phone: +49 (202) 8962320
Email: hubert.zirngibl@helios-kliniken.de