psychoneuro 2008; 34(8): 378
DOI: 10.1055/s-0028-1086174
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Schizophrenie - Remission und Recovery sind die Ziele

Further Information

Publication History

Publication Date:
19 November 2008 (online)

 
Table of Contents

Eine zeitgemäße Therapie der Schizophrenie müsse neben der Symptomreduktion auch die Lebensqualität und Kognition verbessern, das psychosoziale Funktionsniveau heben und die berufliche Rehabilitation ermöglichen, betonte Prof. Hans-Peter Volz, Werneck. Vorübergehende Linderung der Symptomatik reiche nicht mehr aus. Allerdings seien die Behandlungsergebnisse bezüglich einer weitestgehenden Symptomfreiheit (Remission) und einer psychosozialen Erholung (Recovery) immer noch suboptimal und die Abbruchraten zu hoch.

#

Akutbehandlung

Eine Therapioption, die den Anforderungen an eine moderne Schizophrenietherapie gerecht wird, bietet Paliperidon ER (Invega®). In klinischen Studien bewirkte das Medikament eine rasche Reduktion der Symptomatik in der Akutsituation und eine langfristige Stabilisierung der Patienten. Im Vergleich zu Quetiapin (600-800 mg/d) verfügt Paliperidon ER (6-12 mg/d) über einen schnelleren Wirkungseintritt und eine bessere Wirksamkeit bei einer mit Placebo vergleichbaren Häufigkeit extrapyramidaler Symptome und Gewichtszunahme [1], [4]. Zusätzlich verbessert die Substanz signifikant die psychosoziale Funktion [2].

#

Rezidivprophylaxe

Die Behandlung der Schizophrenie erfordert eine langfristige neuroleptische Rezidivprophylaxe, die jedoch in hohem Maße mit Noncompliance assoziiert ist. So setzen, laut PD Dr. Martin Lambert, Hamburg, 40-60 % der Patienten innerhalb eines Jahres ihr Antipsychotikum ab. Rückfälle bedeuten ein erhöhtes Risiko stationärer Einweisungen sowie erheblichen negativen Einfluss auf die Lebensqualität [5]. Um das Problem zu mildern, wurde die Behandlung mit der injizierbaren Depotformulierung von Risperidon (Risperdal® Consta®) und eine Therapie mit oralem Quetiapin in der multizentrischen, offenen, randomisierten Phase-IV-Studie verglichen [3]. Im Mittel blieben die Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiven Störungen unter langwirksamem Risperidon in Depotform 607 Tage rezidivfrei, unter Quetiapin dagegen nur 532 Tage (p < 0,0001). Rezidivrate und -wahrscheinlichkeit waren unter Risperidon in Depotform nur halb so hoch wie unter Quetiapin bei vergleichbarer Verträglichkeit.

Jürgen Setton, Chemnitz

Quelle: CNS Presse Event 2008 "ZNS-Erkrankungen im Fokus" am 26. und 27. Mai 2008 in Hamburg, veranstaltet von der Janssen-Cilag GmbH, Neuss

#

Literatur

  • 01 Canuso C et al. Poster präsentiert auf dem 20th Annual U.S. Psychiatric & Mental Health Congress 2007 in Orlando, Florida. 
  • 02 Kramer M et al. Poster (P01.201) präsentiert vom 9. bis 13 Juli 2006 auf dem CINP in Chicago, Illinois. 
  • 03 Medori R et al. Poster (NR4-094) präsentiert auf dem 161. Jahrestreffen der American Psychiatric Association (APA) am 6. Mai 2008 in Washington, DC. 
  • 04 Meltzer H et al. Poster (P02.226) präsentiert vom 9. bis 13. Juli 2006 auf dem CINP in Chicago, Illinois. 
  • 05 Narasimhan M . et al . Intl Jrnl of Psych in Clinical Practice. 2007;  11 102-111
#

Literatur

  • 01 Canuso C et al. Poster präsentiert auf dem 20th Annual U.S. Psychiatric & Mental Health Congress 2007 in Orlando, Florida. 
  • 02 Kramer M et al. Poster (P01.201) präsentiert vom 9. bis 13 Juli 2006 auf dem CINP in Chicago, Illinois. 
  • 03 Medori R et al. Poster (NR4-094) präsentiert auf dem 161. Jahrestreffen der American Psychiatric Association (APA) am 6. Mai 2008 in Washington, DC. 
  • 04 Meltzer H et al. Poster (P02.226) präsentiert vom 9. bis 13. Juli 2006 auf dem CINP in Chicago, Illinois. 
  • 05 Narasimhan M . et al . Intl Jrnl of Psych in Clinical Practice. 2007;  11 102-111