Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1090068
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Geschlechtsspezifische Unterschiede: Epidemiologie
Publication History
Publication Date:
11 December 2008 (online)
Zusammenfassung
In den empirischen Gesundheitswissenschaften finden geschlechtsspezifische Unterschiede ein zunehmendes Interesse. Die Lebenserwartung ist für Frauen durchweg höher als für Männer. Dabei ähnelt sich die Lebenserwartung für Jahre in Beschwerdefreiheit, die geschlechtsspezifischen Unterschiede ergeben sich, indem Frauen mehr Lebensjahre mit Beschwerden erleben. Der subjektive Gesundheitszustand wird von Frauen schlechter beurteilt als von Männern. Die Todesursachenstatistik und das Morbiditätspanorama zeigen deutliche Unterschiede: Frauenseitig fällt z. B. die Prävalenz für chronische Schmerzerkrankungen und emotionale Störungen auf. Im Allgemeinen ergeben sich deutlich höhere Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Pflegeversicherung für Frauen im Vergleich zu Männern. Hinsichtlich des Gesundheits- und Risikoverhaltens zeigen sich eine Häufung gesundheitlicher Risiken bei Männern und eine stärkere Neigung zu einer gesunden Lebensführung bei Frauen. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede finden sich nicht nur in der Gesamtbevölkerung, sondern auch bei Medizinstudierenden, Pflegekräften und Ärzten / Ärztinnen.
Schlüsselwörter
geschlechtsspezifisches Gesundheitsverhalten - geschlechtsspezifisches Risikoverhalten - Gender Mainstreaming - geschlechtsspezifische Gesundheitsförderung
Literatur
- 1 Brähler E, Felder H Hrsg. Weiblichkeit, Männlichkeit und Gesundheit. Opladen; Westdeutscher Verlag 1999
- 2 Göbel A. Motivation, Impf- und Gesundheitsverhalten von Medizinstudierenden im Vergleich zu niedergelassenen Hausärzten: Beispiel Dresden. Dissertationsschrift. Medizinische Fakultät TU Dresden 2008
- 3 Klewer J, Kugler J. Zum Impfstatus von Medizin- und Zahnmedizinstudierenden. Gesundheitswesen. 2000; 62 654-659
-
4 Merbach M, Brähler E.
Prävention und Gesundheitsförderung bei Männern und Frauen. In: Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J, Hrsg Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. Bern; Huber 2004: 317-327 - 5 Robert Koch-Institut .Gesundheit in Deutschland: Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Berlin; Robert Koch-Institut 2006
- 6 Schwartz F W, Badura B, Busse R et al Hrsg. Das Public Health Buch: Gesundheit und Gesundheitswesen. München; Urban & Fischer 2002
- 7 Tracogna U, Klewer J, Kugler J. Gesundheitsverhalten und Gesundheitszustand von Krankenpflegepersonal – Eine Literaturübersicht. Gesundheitswesen. 2002; 64 430-436
- 8 WHO-Regionalbüro für Europa .Gesundheit im Schlaglicht: Deutschland 2004. Genf; Weltgesundheitsorganisation 2006
-
9 http:// http://ec.europa.eu/eurostat http://www.destatis.de http://www.gbe-bund.de http://www.rki.de http://www.who.int
Korrespondenzadresse:
Dr. med. Sabine Twork
Medizinische Fakultät der TU Dresden, Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften / Public Health
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
Email: sabine_twork@hotmail.com