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DOI: 10.1055/s-0028-1100435
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Sicher und effizient - Point-of-Care-Messung kardialer Biomarker
Publication History
Publication Date:
30 October 2008 (online)
- Diagnosesicherheit erhöhen - bei DVT ...
- ... und bei Herzinsuffizienz
- Schnelle und sichere Diagnose - das spart Kosten
Wenn es darum geht, thromboembolische Ereignisse, ein akutes Koronarsyndrom oder eine Herzinsuffizienz schnell und sicher zu diagnostizieren (oder auch auszuschließen), dann schlägt die Stunde der Biomarker. "Die Point-of-Care-Messung bringt hier einen unwahrscheinlichen Zeitvorteil", sagte Prof. Thomas Szucs, Zürich (Schweiz), "und Zeit ist Geld!"
#Diagnosesicherheit erhöhen - bei DVT ...
Zusätzlich können solche Point-of-Care (PoC)-Messungen die Diagnosesicherheit verbessern. So reicht zum Beispiel in Kombination mit dem Nachweis von D-Dimeren ein 8 Punkte umfassendes Scoresystem (männliches Geschlecht, Einnahme oraler Kontrazeptiva, Krebserkrankung, kürzliche Operation, kein Trauma, dilatierte Venen, Unterschied im Wadenumfang ≤ 3 cm, abnormale D-Dimere) aus, um eine tiefe Venenthrombose (DVT) relativ sicher auszuschließen, berichtete Prof. Karel G. Moons, Utrecht (Niederlande). Bei einem Score von maximal 3 und negativen D-Dimeren könne man davon ausgehen, dass keine tiefe Venenthrombose vorliege. Bei höheren Scores oder einem positiven D-Dimer-Test muss jedoch mithilfe einer Ultraschalldiagnostik der Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose bestätigt oder sicher ausgeschlossen werden.
Moons hat natürlich getestet, wie effizient dieses Vorgehen ist. Bei 90,2 % der Patienten über 70 Jahren lieferte die "8-Punkte-Diagnose" das gleiche Ergebnis wie die Referenzuntersuchung des Kompressionsultraschalls der Beinvenen. Bei jüngeren Patienten (< 50 Jahre) wurden 71,9 % sicher diagnostiziert.
#... und bei Herzinsuffizienz
Ähnlich gut schneidet die Point-of-Care-Diagnostik auch bei der Diagnose einer Herzinsuffizienz ab, berichtete Prof. Martin Hülsmann, Wien (Österreich). Er hatte in seiner Studie die Patienten, bei denen am "point of care" eine Erhöhung des NT-proBNP Wertes nachgewiesen worden war, gezielt echokardiografiert. Seinen ersten Auswertungen zufolge können so im Vorfeld mehr Herzinsuffizienzpatienten korrekt diagnostiziert werden.
#Schnelle und sichere Diagnose - das spart Kosten
Auch unter gesundheitsökonomischen Aspekten kann der Einsatz der Point-of-Care-Diagnostik sinnvoll sein, wie Szucs anhand einer schweizerischen prospektiven Multizenterstudie (n = 364) dokumentierte. Nicht nur der Anteil der bereits im Vorfeld korrekt gestellten Diagnosen stieg hier durch die PoC-Messung der kardialen Marker von 59,6 auf 75,7 %, in der Studie war auch ein deutlicher Rückgang der Krankenhauseinweisungen und eine reduzierte Liegedauer zu sehen. "Für 75 Franken, die sie pro Patient investieren, sparen Sie im Schnitt 3 000 Franken an direkten und indirekten Kosten", so sein Fazit.
sts
Quelle: Pressegespräch "Kardiale Biomarker - Die zukünftige Bedeutung in der Point-of-Care-Messung" im Rahmen des Kongresses der European Society of Cardiology (ESC), veranstaltet von der Roche Diagnostics GmbH, Mannheim